100 Jahre: Fürther Awo feiert ein stolzes Jubiläum

22.12.2018, 16:00 Uhr
100 Jahre: Fürther Awo feiert ein stolzes Jubiläum

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war geprägt von Hunger, Elend und politischen Unruhen. Marie Juchacz hob damals die Arbeiterwohlfahrt aus der Taufe, um den aus dem Krieg heimkehrenden Männern sowie den Müttern, Frauen und Kindern zu helfen.

Am 13. Dezember 1919 brachte sie in Berlin den Vorschlag, eine sozialdemokratische Wohlfahrtspflege ins Leben zu rufen, erfolgreich im SPD-Parteiausschuss ein. Juchacz rief dazu auf, überall in Deutschland Awo-Ortsvereine zu gründen. Die 100-jährige Geschichte der Awo gilt als einmalig in der deutschen Landschaft der Sozial- und Wohlfahrtsverbände. Die Grundwerte der Arbeiterwohlfahrt Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz haben bis heute nichts an Aktualität verloren.

"Dem Ziel einer sozial gerechten Gesellschaft verpflichten wir uns heute genau wie vor 100 Jahren", betont die Awo-Kreisvorsitzende Karin Hirschbeck. Die Fürther Awo will sich während des Jubiläumsjahres als "kompetenter und innovativer Wohlfahrtsverband" in Fürth präsentieren und das Engagement der ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter in den Ortsvereinen und Einrichtungen aufzeigen.

"Wir gönnen uns einen Blick zurück und feiern dazu im Hier und Jetzt – und das nicht nur an einem Tag", sagt Karin Hirschbeck über die Jubiläumsfeierlichkeiten. Bei der Auftaktveranstaltung am 16. März im Burgfarrnbacher Fritz-Rupprecht-Heim bekommen die Gäste Musik, Improtheater und Festreden zur Geschichte und Zukunft der Awo serviert.

Bereits zwei Tage vorher findet in der Sparkasse Fürth die Vernissage einer Wanderausstellung über die Awo-Gründerin Marie Juchacz statt. Daneben werden sich die Fürther Ortsvereine auf Roll-up-Bannern präsentieren. Die Ausstellung ist dort bis zum 31. März zu sehen. Beim traditionellen Sommerfest in der Begegnungsstätte des Ortsvereins Eigenes Heim wird am 15. Juni mit der Fürther Awo-Familie fröhlich gefeiert.

100 Jahre: Fürther Awo feiert ein stolzes Jubiläum

Erstmals wird sich die Awo am traditionellen Erntedankzug zur Fürther Kirchweih beteiligen. Eine bunte Party bildet am 8. November im Fürther Metroplexkino den Abschluss der Veranstaltungen. Nach Sektempfang und Ansprachen wird der eigens für das Jubiläumsjahr gedrehte Imagefilm, der Gesichter und Geschichten der Fürther Awo präsentiert, uraufgeführt. Anschließend werden die "Awo-Rockers" für Stimmung sorgen.

1600 Mitglieder

Und noch etwas hat sich die Awo Fürth einfallen lassen: Zum Jubiläumsjahr wird eine eigene Briefmarke mit dem Jubiläumslogo und dem Fürther Kleeblatt in einer Auflage von 6000 Stück produziert. Erhältlich ist sie ab dem Frühjahr in der Geschäftsstelle in der Hirschenstraße 24.

Der Awo-Kreisverband Fürth-Stadt hat aktuell rund 1600 Mitglieder sowie etwa 480 hauptamtliche und rund 180 ehrenamtliche Mitarbeiter. Die Awo-Seniorenheime bieten 391 Pflegeplätze und die Häusliche Pflege 90 ambulante Pflegeplätze an. Die Organisation verfügt außerdem über 171 Plätze in ihren Kinderbetreuungseinrichtungen und circa 200 Plätze im Awo-Netzwerk Psychiatrie.

Die Kulturbrücke der Arbeiterwohlfahrt betreut 74 Teilnehmer in Integrationskursen und über 100 Kinder in der Hippy-Vorschule und leistet obendrein umfangreiche Beratungsarbeit für Migranten.

Alle Termine und Aktivitäten des Awo-Kreisverbands werden laufend unter http://www.awo-fuerth.de veröffentlicht.

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