365-Euro-Ticket: Fürth soll auf Nürnbergs Kurs einschwenken

22.6.2020, 21:12 Uhr
365-Euro-Ticket: Fürth soll auf Nürnbergs Kurs einschwenken

© Michael Matejka

Auch Fürth müsse auf diesen Kurs einschwenken fordert die hiesige Linke in einem Antrag an den Stadtrat. Zudem soll die Kleeblattstadt, ebenfalls nach Nürnberger Vorbild, bis 2023 auf Fahrpreiserhöhungen verzichten.


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Möglicherweise wird die Linkspartei zumindest in puncto 365-Euro-Ticket offene Türen im Rathaus einrennen, denn auf FN-Anfrage hatte Oberbürgermeister Thomas Jung bereits eine gewisse Bereitschaft signalisiert – die Einführung aber von Zuschüssen in Höhe von zwei Dritteln der Kosten durch das Land Bayern abhängig gemacht. Anders sei der Schritt nicht zu stemmen.

Diese finanzielle Forderung von acht hiesigen Städten und Landkreisen steht bereits seit einiger Zeit im Raum, ein entsprechendes Schreiben ging an Ministerpräsident Markus Söder. Darin wird eine "Modellregion" in Franken vorgeschlagen. Jung hält dabei eine weitgehende Tarifgleichheit für dringend nötig – insbesondere für Nürnberg und Fürth, die er verkehrstechnisch als Einheit sieht. Unterschiedliche Preise müsse man "unbedingt vermeiden", wolle man nicht noch mehr Kunden verlieren, als es in der Corona-Krise ohnehin schon der Fall war.

Niklas Haupt und Ulrich Schönweiß von der Linken-Fraktion im Stadtrat verweisen darauf, dass Forderungen für günstigere Fahrpreise, ein Sozialticket und einen attraktiven Nahverkehr "von außerparlamentarischer Gruppierungen" seit Jahren erhoben werden, auch ihre Partei habe sich stets dafür engagiert.


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"Aus sozialen und ökologischen Gründen" müsse nun auch der Fürther Stadtrat Farbe bekennen. Man bedauere zwar, dass der Antrag der Linken nicht bereits kommenden Mittwoch behandelt wird, wie gewünscht, sondern erst in der Sitzung des Stadtrats am 22. Juli; zugleich aber sei man "positiv gestimmt", dass sich die Mehrheit dafür entscheidet, den Nürnberger Weg mitzugehen.

Vor allem die zeitnahe Einführung des Sozialtickets zunächst für die Tarifstufe A – also Nürnberg, Fürth und Stein – sei "vor dem Hintergrund der Corona-Krise und den damit verbundenen besonderen Härten für finanziell schlechter gestellte Haushalte notwendig".

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