Abgesang in Cadolzburg

20.8.2019, 10:01 Uhr
Abgesang in Cadolzburg

© Foto: Markus Kohler

Kein Wunder ist dies aber auch. Denn an die Zugnummern der Vergangenheit anzuknüpfen, ist kein Kinderspiel. Zumal die Kulturmission im Landkreis immer mehr Konkurrenz bekommt. Doch der Ausklang hat es noch einmal in sich. Wurde vergangenes Jahr im Wolfgangshof zum 20-jährigen Kulturpalastjubiläum schon ein Best-of-Programm geboten, steigt am kommenden Sonntag um 11 Uhr in der Cadolzburger Bauhofscheune ein illustres Abschlussfest. Mit dabei sind fränkische Künstler, die den knapp 100 Veranstaltungen des Kulturbauhofs unverwechselbares Format verliehen haben.

Dazu gehören etwa der Mundartdichter Helmut Haberkamm, der Musiker und Schauspieler Winni Wittkopp, der Liedermacher Johann Müller und die fränkische Blaskapelle Konrad. Aber auch der Schriftsteller Rafik Schami, Kabarettist Sigi Zimmerschied und die Pocket Opera Company hatten ihre Visitenkarten beim zehnköpfigen Veranstaltungsteam um den Cadolzburger Verleger Norbert Treuheit abgeliefert. Es waren stets originelle Veranstaltungen, wie das größte deutschsprachige Krimifestival "Kriminale 2014", mit denen der Kulturbauhof unverwechselbare Duftmarken setzte.

Dem Schönen und Guten verpflichtet waren daneben 15 jahreszeitlich angepasste literarische Tafelfreuden und Themenwanderungen durch den Rangau. Es versteht sich daher fast von selbst, wenn auch zum Ausklang der Arbeit am 25. August für Essen und Trinken wieder umsichtig gesorgt wird.

Ende des Jahres soll der Verein dann offiziell aufgelöst werden. Was aber nicht heißt, dass von den Mitwirkenden künftig gar keine kulturellen Impulse mehr ausgehen, wie Norbert Treuheit auf FN-Anfrage sagt. Es komme jedoch auf die passende Gelegenheit an. Ein festes Programm könne man jedenfalls nicht mehr leisten.

Musical zum Auftakt

Angefangen hatte alles 2002 mit dem Musical "Ka Weiber, ka Gschrei" des Ensembles Ka Nooma mit Stefan Kügel, Winni Wittkopp und Stefan Nast-Kolb. Den Text hatte Helmut Haberkamm geliefert. Daran und an die vielen anderen Höhepunkte soll beim Abschlussfest am kommenden Sonntag erinnert werden.

Eine Lücke im sommerlichen Kulturangebot hat heuer schon der Ausfall des Kulturpalasts Anwanden hinterlassen. Die Mischung aus einem Großangebot bildender Kunst, aktueller Musik, Literatur, Kabarett und kulinarischen Anreizen hatte in Verbindung mit dem alten Gutshof als stimmungsvollen Schauplatz viel Publikum angelockt.

Mit wie viel Arbeit so ein mehrtägiges Programm verbunden ist, wird erst klar, wenn die Macher das Handtuch werfen. Schon länger hat Kulturpalast-Organisator Andreas Radlmeier signalisiert, dass er die Aufgabe gerne abgeben möchte. Die Nachfolge ist noch offen.

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