Abrissarbeiten für ein Gemeindezentrum in Fürth

15.4.2019, 11:00 Uhr
Abrissarbeiten für ein Gemeindezentrum in Fürth

© Wolfgang Händel

Lediglich das alte Eingangsportal mit dem Schriftzug "Ein Haus voller Leben" steht noch, wird aber bald ebenfalls fallen. "Eine Sanierung wäre teurer geworden und hätte uns keinen zusätzlichen Raum gebracht", begründet Martin Holzwarth, Mitglied der Gemeindeleitung, den Abriss.

Das alte Gebäude mit seiner für Fürth typischen Sandsteinfassade stand nicht unter Denkmalschutz. Im Zweiten Weltkrieg, so Holzwarth, bekam es einen Bombentreffer ab. Anschließend wurde das Haus zwar wieder aufgestockt, aber nicht mehr auf die Höhe, die es einst hatte.

An seiner statt entsteht nun ein mehrstöckiger Gebäudekomplex, barrierefrei und mit einem Innenhof für Freiluftveranstaltungen. Dreh- und Angelpunkt wird der große Mehrzwecksaal für Gottesdienste, Konzerte und Begegnungen, dazu kommen Gruppenräume und ein Gemeindecafé im Erdgeschoss mit Sitzplätzen im Freien.

Beste Voraussetzungen dafür, findet Pastor Hermann Stecher, dass sich der Nachfolgebau möglichst rasch wieder zu einem "Haus voller Leben" entwickelt. Wenn der Neubau voraussichtlich im Spätsommer 2020 fertig wird, kehrt nicht nur der künftig zweigruppige Kindergarten aus seinem Ausweichquartier in der Erlanger Straße zurück, sondern auch der offene Treff für die Jugend des Stadtteils. Da er dann nicht mehr im Keller beheimatet sein wird, bekommt er einen neuen Namen: aus "Downstairs" wird "Friends".

Weitere Angebote der Gemeinde: Pfadfinder, Teen-Treff, Jugendkreis Entschieden für Christus (EC), Seniorenkreis und andere Kleingruppen. Ihre Gottesdienste feiert die Gemeinschaft bis zum Abschluss der Bauarbeiten beim CVJM in der Alexanderstraße. "Das neue Gemeindezentrum", sagt Pastor Stecher, "soll ein Ort sein, an dem sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen wohlfühlen, austauschen und Lebenshilfe erfahren können."

Über drei Millionen Euro

Die Kosten für den Neubau belaufen sich nach Angaben von Martin Holzwarth auf 3,3 Millionen Euro, 840 000 Euro schießt die Stadt für den Kindergarten zu.

Die Evangelische Gemeinschaft, sie hieß bis 2017 Landeskirchliche Gemeinschaft Fürth, blickt in der Kleeblattstadt auf eine über 100-jährige Geschichte zurück. Unter dem Dach des Hensoltshöher Gemeinschaftsverbands ist sie Teil der sogenannten Freien Werke innerhalb der evangelischen Kirche.

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