Absturz in Fürth: Storch wird zum Bruchpiloten

6.7.2018, 20:38 Uhr
Absturz in Fürth: Storch wird zum Bruchpiloten

© Schwab

Alexandra Schwab gehörte zu den Fürthern, denen der Storch am Donnerstagmorgen quasi vor die Füße lief. Als sie in die Hirschenstraße einbog, folgte dem Vogel, der vorschriftsgemäß den Gehsteig entlangstakte, bereits ein kleiner Menschenauflauf. Weil man bei einem Storch auf Wanderschaft nie so recht weiß, was er als nächstes vorhat, hielten hilfreiche Zeitgenossen vorsichtshalber den Verkehr an.

Auf Höhe der Hausnummer 16 bog das Tier in einen Hinterhof ein. Schwab ging mit, um ein Auge auf ihn zu haben. "Der war schon ziemlich aufgeregt, Flugversuche hat er aber keine unternommen", erzählt sie. Eine andere Frau blockierte mit ihrem Rad die Hofeinfahrt. Für den Storch gab es also keinen Ausweg mehr. Schließlich rückte die Fürther Berufsfeuerwehr an, fing den Vogel ein und brachte ihn in den Nürnberger Tiergarten, wo es eine Auffangstation gibt.

Zu eng im Horst?

Dort werden derzeit beinahe täglich verletzte oder hilflose Störche eingeliefert. Im Fürther Fall handelt es sich offenbar um Nachwuchs aus dem Horst in der Gustavstraße. Unklar ist, ob er bei ersten Flugversuchen abgestürzt ist oder ob es hoch oben im Nest zu eng geworden ist. Wie berichtet, wachsen dort derzeit fünf Jungtiere heran.

Immerhin: Verletzt sei er nicht, vermelden die Ärzte im Tiergarten. Er werde ein paar Wochen aufgepäppelt und dann in einer Gegend freigelassen, wo sich im August die Jungstörche für ihren Weg ins Winterquartier sammeln. Dort soll der Fürther Bruchpilot Anschluss finden. Um fliegen zu lernen, bleibt ihm also noch genügend Zeit.

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