Acht neue Super-Rutschen fürs Palm Beach

3.12.2010, 09:00 Uhr
Acht neue Super-Rutschen fürs Palm Beach

© Johnston

Sechs Millionen Euro will Steinhart in eine Anlage investieren, die er „gigantisch“ nennt: Acht neue Rutschen sollen bis Oktober 2011 gebaut werden. Abenteuerlustige Badegäste dürfen sich auf einen Doppel-Looping, Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h, zwölf Meter im freien Fall und aufs „Wettrutschen“ in parallelen Röhren freuen.

Zusammen mit den bereits bestehenden fünf Rutschen bietet das Palm Beach dann Rutschvergnügen auf insgesamt 1566 Metern — auf 200 Metern mehr also als die Therme in Erding, mit deren Rutschen-Anlage „Galaxy“ bislang kein anderes Bad im Süddeutschland mithalten konnte.

Auch in Stein will man die neuen Attraktionen unter das Motto „Weltraum“ stellen und dabei einen Schritt weitergehen als die Konkurrenz: So tragen nicht nur die Rutschen Namen wie „Stargate“, „Pegasus II“, „Super Nova“ und „Mars Mission“, sondern der ganze Bereich soll entsprechend gestaltet werden. Das neue Auffangbecken beispielsweise soll an die Mars-Oberfläche erinnern. Schon jetzt wird man im Turm, in dem man zu den alten Rutschen hinaufsteigt, von wasserspuckenden Aliens begrüßt.

Brücke in 18 Metern Höhe

Hinzukommen soll ein zweiter Treppenturm, in dem man zu den neuen Rutschen gelangt. Unten sollen die beiden Türme durch Drehtrommeln, durch die man durchlaufen kann — „wie man sie vom Jahrmarkt kennt“ — verbunden sein; oben, in 18 Metern Höhe, durch einen durchsichtigen „Skywalk“ (mit Plexiglaskuppel). Von dort aus geht es auch zur Doppel-Looping-Rutsche mit „Raketenstart“, die Steinhart als „absolutes Highlight“ bezeichnet: Mutige (ab zehn Jahren und 45 Kilogramm Körpergewicht) stellen sich in eine gläserne Kabine, in der sich eine Klappe im Boden öffnet und zwölf Meter freien Fall erlaubt, bevor es in den ersten Looping geht.

Eine derartige Rutsche mit zwei Loopings gibt es nach Angaben der Herstellerfirma Hartwigsen Freizeitanlagen, die rund 1600 Rutschen-Anlagen in ganz Europa errichtet hat, bislang nur in Österreich. Die Rutsche sei „absolut sicher“, betont Steinhart. Aufsichtspersonal werde dafür Sorge tragen, dass keine jüngeren Kinder unbemerkt in die Kabine gelangen.

Ihnen stehen die anderen Rutschen offen: In den drei parallelen Röhren von „Stargate“ beispielsweise kann um die Wette gerutscht werden. Bei der „Super Nova“ gleitet man mit einem Reifen in eine Art Trichter, in dem man zwei, drei Runden kreist, bevor einen die nächste Röhre verschluckt. Und „Mars Mission“ ist eine schwarze Röhre mit einer 40 Meter langen Geraden, in man immer schneller wird, „bevor Sie in der Kurve richtig an die Wand gedrückt werden“, so Rainer Braun von der Herstellerfirma.

Er teilt Steinharts Einschätzung, dass Deutschlands größte Rutschen-Anlage künftig in Stein zu finden sein wird. „Meines Wissens nach gibt es sogar in ganz Europa keine größere“, so Braun.

Mit der neuen Anlage will Steinhart das Einzugsgebiet seines Spaßbads vergrößern und Besucher auch aus Ingolstadt, Augsburg und Würzburg anlocken. Zwar seien die Gäste, die in der Anfangszeit des Fürthermare „zum Schnuppern“ fernblieben, wieder zurückgekehrt. Doch habe sich die Zahl seit einigen Jahren bei 680000 Besuchern im Jahr eingependelt. Steinhart glaubt, dass mehr drin ist. Sobald die Genehmigung des Landratsamts vorliegt, will er sein Glück versuchen. Dass seine Pläne abgelehnt werden könnten, glaubt er nicht: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.“