Adenaueranlage: Sitzsäcke für den ganzen Sommer?

11.7.2019, 16:00 Uhr
Adenaueranlage: Sitzsäcke für den ganzen Sommer?

© Wolfgang Händel

Es ist ein Bild, das sich in Fürth, zumal in der Adenaueranlage, nicht allzu oft bietet: An einem lauen Sommerabend lümmeln die Menschen sichtlich entspannt in Sitzsäcken, die rund um den Musikpavillon verteilt sind. Hier eine ältere Dame, die in einem Buch schmökert, dort ein turtelndes junges Paar, da drüben ein älteres Ehepaar, das sich mit Rotweingläsern zuprostet. Und ein paar Kinder finden sichtlich Vergnügen daran, einen der Säcke herumzubugsieren. Fast schon kitschig wirkt das, ein bisschen wie im Film.

Der Gedanke taucht auf: Warum sollte dergleichen nur während des "Lesen!"-Festivals möglich sein, dessen Macher die Sitzsäcke kürzlich einige Tage lang zur Verfügung stellten, damit Besucher sich darin die angebotene Lektüre zu Gemüte zu führen? Organisatorisch erleichtern könnte eine dauerhafte Einführung der neue Wochenmarkt: In den verglasten Containern am Rand der Rudolf-Breitscheid-Straße, die Gastro-Kunden bei schlechtem Wetter Schutz bieten sollen, kann man die Sitzsäcke am Abend kurzerhand verstauen; am Morgen werden sie wieder herausgeholt. Kosten und Aufwand wären gering.

Die Idee ist in der Stadtverwaltung auf fruchtbaren Boden gefallen; man werde sie prüfen und in der nächsten Sitzung des kommunalen Wirtschafts- und Grundstücksausschusses zur Debatte stellen, so Stadtsprecherin Susanne Kramer auf Anfrage der FN.

Neues Buchtauschregal

Bei einer ersten Besprechung habe es allerdings Bedenken wegen der Belastung für den Rasen der Anlage gegeben. Man könnte die Sitzsäcke deshalb möglicherweise auch nur auf der gepflasterten Fläche rund um den Pavillon platzieren.

Bestens passen würde das zu einer Neuerung, die von der Stadt bereits umgesetzt wurde: Seit der vergangenen Woche steht, finanziell unterstützt von der ebl-Naturkostkette, in der Adenaueranlage ein öffentliches Buchtauschregal. Wer möchte, kann jederzeit Lektüre herausnehmen oder aber neue hineinstellen – ganzjährig und gratis. In der Gustavstraße gibt es schon länger einen derartigen festen Anlaufpunkt für Lesebegeisterte.

Dort kann man sich bei Bedarf zum Lesen in einer der Gaststätten niederlassen. In der Adenaueranlage laden dazu die Parkbänke ein – und vielleicht demnächst auch ein paar bequeme Sitzsäcke. Fürth hätte damit sein schmuckes und gemütliches Open-Air-Lesewohnzimmer – und das nicht nur während des "Lesen!"-Festivals.

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