Älteste Oberasbacherin: „Man darf nicht immer jammern“

1.9.2016, 17:10 Uhr
Älteste Oberasbacherin: „Man darf nicht immer jammern“

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Den Gratulanten, Bürgermeisterin Birgit Huber und Landrat Matthias Dießl, berichtete sie, dass in ihrer Familie noch niemand älter als 89 geworden sei, und plauderte dann lebhaft über ihre jungen Jahre, die von der Vertreibung geprägt waren.

Schon mit 20 Jahren heiratete die Jüngste von drei Geschwistern ihren Mann Hans, sieben Jahre später kam ihre Tochter zur Welt. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs geriet ihr Mann in Kriegsgefangenschaft. Nachricht von ihm gab es nicht, als sie mit dem fünfjährigen Kind fortgejagt wurde. Nach unzähligen Notunterkünften und Lagern lebten Mutter und Kind bei Verwandten in Oberfranken.

In den 50er Jahren, als die Familie wieder vereint nach Oberasbach kam, wendete sich das Schicksal. Anna Witurka sagt heute: „Die Menschen sind hier alle gut zu mir, hier ist es schon schön.“ Ihr Lebensmotto lautet: „Man muss zufrieden sein mit allem und darf nicht immer nur jammern.“ Eine bewundernswerte Haltung, denn die Jubilarin kann ihre Wohnung nicht mehr ohne Hilfe verlassen.

Sie genießt den Blick auf den Hainberg von ihrem Balkon aus und erinnert sich an ihre innigst geliebte Tochter, die vor vier Jahren verstorben ist. Zuvor hatte Anna Witurka ihren Mann an den Krebs verloren. Umsorgt wird sie von zwei Enkeln, zwei Urenkeln und ihrem Schwiegersohn, die sie täglich besuchen.

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