An den Landkreis-Schulen wird es enger

19.12.2018, 10:55 Uhr
An den Landkreis-Schulen wird es enger

© Archivfoto: Ralf Rödel

Zwei Ursachen nannte Landrat Matthias Dießl in der Schulausschuss-Sitzung für die wachsenden Schülerzahlen: Der Landkreis ist Zuzugsregion für junge Familien, außerdem entschließen sich Paare, wieder mehr Kinder zu bekommen. Ob der Landkreis mittelfristig – vielleicht sogar mit dem Neubau einer weiteren Schule – handeln muss, ist noch unklar.

Zu den Faktoren, die dabei eine Rolle spielen, gehört die Wende in der bayerischen Kultuspolitik mit der Rückkehr zum neunstufigen Gymnasium. Die Gymnasien haben dadurch automatisch einen höheren Raumbedarf; das ist spätestens ab 2025 der Fall, wenn der G9-Jahrgang komplett ist.

Muss Fürth nachdenken?

Aber auch was vor bzw. an seinen Grenzen geschieht, muss der Landkreis natürlich berücksichtigen. So plant die Stadt Nürnberg den Bau eines Gymnasiums in Gebersdorf, benachbart zu Oberasbach und Zirndorf. Möglicherweise müsse sich auch Fürth über einen weiteren Schulbau Gedanken machen, spekulierte der Landrat, die Stadt sei schließlich in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Anfang 2018 hieß es allerdings aus dem Fürther Rathaus noch: Vorerst fasse man kein viertes Gymnasium ins Auge.

Frühestens 2020, so Dießl, werde man klarer sehen, ob Handlungsbedarf besteht, denn dann liegt ein Schulentwicklungsgutachten vor. "Kurz- und mittelfristig kommen wir zurecht", fasste er zusammen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Situation der Sporthallen. Hier könnte es möglicherweise an einzelnen Schulen zu Engpässen kommen.

Im Landratsamt rechnet man mit folgender Entwicklung: 882 Schüler besuchen aktuell die Realschule Zirndorf – im Jahr 2029 wird die 1000er-Marke übersprungen. An der Realschule Langenzenn werden derzeit 534 Mädchen und Jungen unterrichtet, 2029 werden es 758 sein.

Das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium hat 1200 Schüler, 269 mehr Gymnasiasten werden 2029 erwartet. Die Nachbarschule in Stein meldet heuer 917 Schüler, 2029 wird sie 1294 haben. Das kleinste der drei Landkreis-Gymnasien ist das in Langenzenn: 774 Schüler zählt das Wolfgang-Borchert-Gymnasium. Es wird mit einer deutlichen Zunahme gerechnet, 2029 sollen es schon 1222 Schüler sein.

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