Archivperlen-Auflösung: Kirchenplatz in der Nachbarstadt

FÜRTH - "Wir sind uns sehr sicher", "Ich bin mir fast zu 100 Prozent sicher", "Zu 1000 Prozent", "Auf das Rätsel von heute weiß sogar ich mal eine Antwort": Das war eine Rätselnuss, die Dutzende Leserinnen und Leser im Handumdrehen geknackt haben, per Mail und Facebook zeigten sie uns, wo der Hammer hängt. Dem Stadtarchiv kann also zweifelsfrei geholfen werden: Zu sehen war ein Motiv aus der Nachbarstadt. Nein, nicht aus der großen.

Nach Herzogenaurach führt der Weg, und zwar zum Kirchenplatz. Das Kirchlein ist die 1401 geweihte Marienkapelle. Am linken Bildrand ist das sogenannte "Seelhaus" angeschnitten, das im 15. Jahrhundert als Stiftung für Pilger und Stadtarme erwähnt wurde. Das Untergeschoss der Kapelle enthielt einstmals ein "Beinhaus", das im Jahr 1932 als Gefallenengedenkstätte gestaltet wurde.

Am rechten Bildrand wiederum ist die St.-Magdalenen-Kirche angeschnitten. Die Mädchen auf dem Bild deuten auf das ehemalige katholische Mädchenschulhaus – es ist heute Standort der Musikschule – zwischen Seelhaus und Kapelle hin, von dem gerade noch das Dacheck zu sehen ist.

Und wenn nicht gerade Corona ist, fungiert der stimmungsvolle Herzogenauracher Kirchenplatz als Open-Air-Kino-Standort, zuletzt stand hier im Juni die Leinwand. Wann allerdings das "Archivperlen"-Motiv entstand, bleibt weiterhin eine offene Frage.