Archivperlen-Auflösung: Ort der Bildung

Matthias Boll

Lokalredaktion Fürth

E-Mail zur Autorenseite

6.8.2022, 17:03 Uhr
„Alt-Fürth“ hieß der Heimatverein, bis er sich 1996 in „Geschichtsverein Fürth“ umbenannte. Eine Fotoserie, die im Stadtarchiv in Schloss Burgfarrnbach lagert, zeigt neben dem Herzogenauracher Kirchenplatz – ihn präsentierten wir in der vorletzten „Archivperlen“-Ausgabe – auch dieses pittoreske, üppig berankte Gebäude. Doch im Fürther Großraum steht nirgends ein Schloss mit Zwiebelturm.

© Stadtarchiv Fürth/NL 95-6012 „Alt-Fürth“ hieß der Heimatverein, bis er sich 1996 in „Geschichtsverein Fürth“ umbenannte. Eine Fotoserie, die im Stadtarchiv in Schloss Burgfarrnbach lagert, zeigt neben dem Herzogenauracher Kirchenplatz – ihn präsentierten wir in der vorletzten „Archivperlen“-Ausgabe – auch dieses pittoreske, üppig berankte Gebäude. Doch im Fürther Großraum steht nirgends ein Schloss mit Zwiebelturm.

Zum Foto der vergangenen Woche gab es immerhin eine Geschichte: Dem Stadtarchiv liegt eine Fotoserie mit Motiven von Ausflügen des Heimatvereins "Alt-Fürth" – seit 1996 nennt er sich "Geschichtsverein Fürth – vor. Zu Beginn zeigt die Negativrolle den Herzogenauracher Kirchenplatz, am Ende Schloss Weißenstein in Pommersfelden. Unser Rätselfoto ist in der Mitte der Motivsammlung. Es lag also nahe, dass das Zwiebeltürmchen-Schloss irgendwo zwischen Herzogenaurach und Landkreis Bamberg liegt, es sei denn, der Verein hätte zwischendurch einen Ausflug in eine völlig andere Gegend gemacht.

Doch die Vermutung des Stadtarchivs ist korrekt: Leser Andreas König ist Regionalkantor an der Südstadtkirche St. Heinrich, er erkannte eine Tagungsstätte wieder, in der er bereits mehrere musikalische Seminare mitmachte: Schloss Weisendorf. Erbaut Ende des 18. Jahrhunderts, liegt es in einem idyllischen Park, angegliedert ist das Edith-Stein-Haus, ein Bildungs- und Exerzitienhaus der Erzdiözese Bamberg, dessen Träger die Gemeinschaft von Notre-Dame de Vie ist. Einige Frauen dieser Gemeinschaft leben ständig im Schloss. Es stimmt also: Das Schloss lag auf der Ausflugsroute der "Alt-Fürther".

Keine Kommentare