Ärzte-Appell: Corona soll Notruf nicht bremsen

8.11.2020, 21:00 Uhr
Ärzte-Appell: Corona soll Notruf nicht bremsen

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"Bitte warten Sie nicht ab, bis es zu spät ist", heißt es in der Pressemitteilung des Herzinfarktnetzwerks Mittelfranken. "Bei der Behandlung von Herzbeschwerden zählt jede Minute – auch in Zeiten von Corona!"

Die Chefärzte der sechs kardiologischen Kliniken, die in dem Netzwerk organisiert sind, rufen die Bürger dazu auf, wachsam zu sein und bei Symptomen den Notarzt zu rufen, ohne zu zögern. Typische Anzeichen eines Infarkts sind unter anderem drückende, anhaltende Schmerzen hinter dem Brustbein, die in Hals, Rücken oder in den linken Arm ausstrahlen. Gelegentlich können auch Oberbauchschmerzen auftreten.

Fatale Sorge

Die Mediziner sehen die "große Gefahr", dass Patienten aufgrund der aktuellen Corona-Situation zu Hause bleiben könnten – einerseits aufgrund der Sorge vor einer Ansteckung im Krankenhaus und andererseits wegen der falschen Annahme, Covid-19-Patienten den Platz in der Klinik wegzunehmen. In der Folge könnte sich die dringend nötige Therapie von Herzerkrankungen stark verzögern. Dadurch könnten Komplikationen auftreten, die im schlimmsten Fall tödlich verlaufen.

In dem Netzwerk arbeiten Notärzte, Rettungsdienst und Krankenhäuser gemeinsam für die optimale Versorgung der Patienten. Bei einem Infarkt gehöre dazu eine schnellstmögliche Herzkatheter-Untersuchung.

Diese Kliniken helfen

In Mittelfranken stehen für diese Untersuchung folgende Kliniken rund um die Uhr zur Verfügung: das Klinikum Fürth, das Universitätsklinikum Erlangen, das Klinikum Nürnberg, das Martha-Maria-Krankenhaus und das St.-Theresien-Krankenhaus in Nürnberg sowie das Waldkrankenhaus in Erlangen.

Weitere Mitglieder des regionalen Netzwerks sind unter anderem die Krankenhäuser Neuendettelsau, Roth und Schwabach, die Krankenhäuser Nürnberger Land sowie die Erler-Klinik in Nürnberg.

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