Auch am Südstadt-Hotel wird noch geplant

28.4.2015, 16:00 Uhr
Auch am Südstadt-Hotel wird noch geplant

© Foto: Winckler

Die FN hatten bereits zweimal darüber berichtet – zuletzt im Januar: An der Ecke von Karolinenstraße und Schwabacher Straße will die Solena GmbH im Auftrag des Grundstückseigentümers und in Zusammenarbeit mit einem Architekturbüro nicht nur eine Baulücke schließen, sondern auch ein Haus sanieren, das als das älteste der Fürther Südstadt gilt. Das neue Hotel, so die Pläne, soll den maroden Altbau umschließen und in das Konzept integrieren.

Vor ein paar Tagen dann die Überraschung: Im Bauausschuss erklärte Oberbürgermeister Thomas Jung das Projekt für „praktisch tot“. Stimmt nicht, sagt Siegfried Schöbel von Solena jetzt auf Anfrage der Fürther Nachrichten. Er sei kurz davor, den Bauantrag bei der Stadt einzureichen. Eigentlich wollte er das noch vor Ostern schaffen, jetzt wird es wohl Ende Mai oder Anfang Juni. Es gelte, sagt Schöbel, noch ein paar Details zu klären, die vom städtischen Bauamt abgesegnet werden müssten.

Dass der Altbau nach dem Willen von Denkmalschützern erhalten bleiben muss, schränke die Flexibilität der Planer schon ein wenig ein, sagt Schöbel. Deshalb erhofft er sich Zugeständnisse von der Stadt, was die Höhe des Neubaus betrifft. Um auf die vom zukünftigen Betreiber gewünschte Bettenzahl zu kommen, will Schöbel noch ein sogenanntes Staffelgeschoss, eine Art zurückversetztes Penthouse, aufsetzen. Alles in allem soll das Hotel einmal über 100 Zimmer verfügen.

Den Namen des künftigen Hausherren will er nach wie vor nicht nennen, er verrät aber immerhin vorab, dass es sich um einen kleineren Betreiber von Business- und Boutique-Hotels handelt. Boutique-Hotels? Ausgefallene Häuser seien das, sagt Schöbel, „designorientiert und mit einer besonderen Gestaltung“.

Dass, wie berichtet, auch an der Fürther Stadthalle ein Hotel entstehen soll, hat keine Auswirkungen auf seine Pläne in der Südstadt. „Das war uns von Anfang an bekannt“, sagt er, „ich sehe das nicht als Konkurrenz.“ Denn: Der Bedarf für zwei neue Hotels sei in Fürth in jedem Fall vorhanden.

OB Jung verteidigt seinen vorzeitigen Abgesang mit den Worten, er habe vom Bau- und vom Wirtschaftsreferat die Auskunft, dass sich Schöbel seit einem Dreivierteljahr nicht mehr im Rathaus gemeldet hat. „Nach meiner Erfahrung aus 13 Jahren Dienstzeit hat man dann das Interesse an einem Projekt verloren“, sagt Jung, fügt aber hinzu: „Sollte ich mich täuschen, wäre das ja umso schöner.“

Das mittlerweile sehr verwahrloste Grundstück schreit Jung zufolge geradezu nach einer Entwicklung. In jüngerer Zeit hätten ihn sogar Beschwerden aus der Bevölkerung erreicht. Es werde Zeit, dass sich dort etwas tut. „Erzwingen“, sagt der Oberbürgermeister aber, „kann die Stadt das aber natürlich nicht.“

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