Auf den Spuren der Radprofis in Wilhermsdorf

22.5.2015, 13:00 Uhr
Auf den Spuren der Radprofis in Wilhermsdorf

© Foto: Heinz Wraneschitz

Doch in Wilhermsdorf wurde selbst der Letzte im Peloton noch heftig beklatscht. Deshalb hatte Rundfahrt-Sprecher Frank Jäger ein großes Lob parat: „So kenne ich das sonst nur bei Etappenzielen!“ Dabei musste die Begeisterung eigentlich nicht verwundern. Denn die Wilhermsdorfer hatten schon morgens um 10 Uhr mit dem Feiern begonnen.

Spaß für Kinder

Das Organisationsteam um Evi Förster hatte in die Vollen gegriffen, einen Park- zum Festplatz umgestaltet, die Musikkapelle engagiert, eine Hüpfburg aufgestellt und mehrere Wettbewerbe für Kinder arrangiert. Das Kräftemessen der Bobby-Car-Fahrer war sogar für auswärtige Drei- bis Fünfjährige attraktiv, wie die Siegerliste Jonas (Dietenhofen) und Hannes (Markt Erlbach) auf den Plätzen eins und zwei zeigt. Erst auf dem dritten Rang landete mit Philipp ein Wilhermsdorfer Junge. Bei den Tret-Traktoren dagegen – für maximal Achtjährige gedacht – rasten mit Hannes, Lorenz und Adrian drei Wilhermsdorfer auf das Siegerpodest.

Gegen die Jungstars hatte nicht einmal Bürgermeister Uwe Emmert eine Chance. Der versuchte – außer Konkurrenz und mit den Füßen anschiebend –, das Feld von hinten aufzurollen. „Da hat der Traktor fast die Grätsche gemacht“, merkte eine Mutter amüsiert an.

Bei der Preisverleihung musste Landrat Matthias Dießl feststellen, dass Kinder andere Werte haben als Erwachsene: „Das Süße ist wichtiger als das Papier“. Hatte er doch Probleme, die Teilnehmerurkunden zu überreichen. Denn einige Jungs und Mädchen wollten sich zwar sehr wohl mit den Naschzeug-Päckchen, dafür aber ohne Erinnerungstafel ganz schnell aus dem Staub machen.

„Das ganz große Highlight“ kündigte Bürgermeister Emmert kurz vor zwölf an: den Showdown beim Promi-Radrennen – nicht in der Bahnhof-, sondern in der Gartenstraße, und nicht wie die Profis über 197,8 km, sondern nur über 400 Meter. Die drei Wilhermsdorfer Bürgermeister – neben Emmert seine beiden Stellvertreter Wolfgang Bernreuther und Fritz Ruf – sowie der Ipsheimer Landtagsabgeordnete Hans Herold traten in die Pedale. Letzterer hatte am Ende glasklar die Nase vorn vor Bernreuther.

Nur Pantoffeln

Was Emmert mit den Worten kommentierte: „Hans Herold hat ja als Abgeordneter auch viel Zeit zum Trainieren.“ Emmert selbst landete „auf dem undankbaren vierten Platz“ und musste sich mit ein paar Pantoffeln als Preis begnügen: „Ja, zuhause bin ich wohl besser aufgehoben“, merkte er grinsend an.

Doch für alle beteiligten Promis gab es zum Ausgleich Kohlenhydrate und Flüssigkeit auf dem Festplatz. Der war bis in den späten Nachmittag noch stark frequentiert. Die Wilhermsdorfer lassen sich eben nicht vom Feiern abhalten, bloß weil der Radsprint schon vorbei ist.

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