Bauern protestieren gegen Brückensperre

1.9.2011, 22:00 Uhr
Bauern protestieren gegen Brückensperre

© Erich Malter

Das Problem: Mit ihren Fuhrwerken kommen die Bauern nicht durch das nur zwei Meter breite Nadelöhr an beiden Enden der Brücke. Selbst wenn ihre Traktoren gerade noch durchpassen und auch das nunmehr erlaubte Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen nicht überschritten wird, sind die zum Ausbremsen schwererer Lastwagen aufgestellten Betonbarrieren einfach zu hoch für die meist sperrigen Arbeitsgeräte wie Heuwender.

Abhilfe könnte nach Ansicht der Landwirte das Herabsetzen der Barrierenhöhe auf etwa 30 Zentimeter schaffen. Lkw, die nicht mehr über die Brücke dürfen, würden trotzdem noch abgehalten. „Wir sind für sinnvolle Vorschläge offen und zu jeder Diskussion bereit, solange der Zweck erfüllt wird“, signalisiert Baureferent Joachim Krauße auf Anfrage der Fürther Nachrichten seine Gesprächsbereitschaft. Der Zweck, das ist die Entlastung der 55 Jahre alten Brücke, deren Tragkonstruktion bröckelt.

Weil der Stadt eine Reparatur nicht sinnvoll erscheint, werden zusätzlich zur Entlastung Sensoren an der Brücke angebracht, die Alarm schlagen, wenn weiterer Beton abplatzen solle. Dann kann die Polizei das Bauwerk umgehend sperren. Angestrebt wird ein Neubau mit staatlichen Fördermitteln, doch das kann Jahre dauern.

Die Nerven der Anwohner einschließlich der rund 20 Landwirte in Stadeln, Vach und Mannhof liegen blank – strapaziert durch zahlreiche baustellenbedingte Verkehrsbehinderungen in den letzten Jahren. Die Bauern sehen im zeitraubenden Umweg über Panzerstraße und Fischerberg eine unnötige Schikane und fordern Ausnahmegenehmigungen zum Befahren der Brücke auch mit schwererem Gerät. Doch der Baureferent sieht die Schwierigkeit der Kontrolle.

„Die langsamen landwirtschaftlichen Fuhrwerke sind auf der ohnehin belasteten Umleitungsstrecke ein Verkehrshindernis“, gibt Siegfried Tiefel, Kreisobmann des Bauernverbandes, zu bedenken. Der Umweg sei auch unverhältnismäßig, weil die landwirtschaftlichen Flächen an die Vacher Brücke angrenzten. Statt drei Minuten müsste zur Anfahrt nun eine halbe Stunde gerechnet werden – nicht zu vergessen die Umweltbelastung durch den höheren Spritverbrauch.

Schon für gewöhnliche Pkw ist das Nadelöhr an der Vacher Mühle riskant. Beim Ortstermin am Mittwoch mit aufgebrachten Bauern berührte ein Wagen die Betonbarriere und blieb mit zerfetztem Reifen liegen.

 

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