Bebauung am Dambach macht Sorgen

5.6.2016, 21:00 Uhr
Bebauung am Dambach macht Sorgen

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War in den ursprünglichen Bauplänen von P & P noch eine Renaturierung des Bachlaufs vorgesehen, trägt die Bebauung nun diesem Vorhaben nach dem Wechsel des Bauträgers keine Rechnung. Vielmehr bedrängen Wohngbäude und Zäune den teils verrohrten Dambach. Zudem kritisiert Scheuerlein, dass auf dem Bauareal hinter dem ehemaligen Möbelhaus Maag im Februar geschützte Bäume ohne Erlaubnis gefällt worden seien.

Einst wurde der Dambach aus Quellen im Stadtwald gespeist. Doch der Bau des Main-Donau-Kanals hat diese Lebensader abgeschnitten. Seither nimmt der Bachlauf nur noch Oberflächenwasser aus Dambach auf. Bei Starkregen muss nach Ansicht des BN-Kreisvorsitzenden in der Geländemulde des Neubaugebiets gleichwohl mit Überschwemmung gerechnet werden. Deshalb wäre eine Renaturierung durchaus sinnvoll gewesen.

Oberbürger Thomas Jung, der dem BN gegenüber noch 2012 die Renaturierung des Dambachs im Rahmen der wasserrechtlichen Vorschriften und eine ökologische Verbesserung der Gesamtsituation versprochen hatte, betont auf Anfrage der Fürther Nachrichten, es könne nicht angehen, dass dem neuen Bauherrn bessere Konditionen eingeräumt werden als dem Vorgänger. Die Aufklärung der Entwicklung an der Fuchsstraße liefert Jürgen Tölk, im städtischen Ordnungsamt zuständig für den Umweltschutz: In Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt habe man von der ursprünglich geplanten Renaturierung wieder Abstand genommen.

Der Grund: Es soll verhindert werden, dass durch Schadstoffe verunreinigtes Oberflächenwasser – etwa aus dem Straßenverkehr – ins Grundwasser gelangt. Das Baugebiet liegt schließlich in der engeren Schutzzone der Fürther Trinkwasserfassung. Aus ökologischer Sicht bedauert es Tölk, dass der Bach nicht renaturiert werden kann. Dass es schon mit dem Teufel zugehen müsste, wenn der Dambach bei Starkregen zu größeren Überschwemmungen führen würde, sagt Can Gülsoy aus dem Projektteam der MKK Wohnpark GmbH. Eingehende Untersuchungen seiner Firma hätten ergeben, dass der Dambach für eine Renaturierung einfach nicht genug Wasser führe. Deshalb seien auch die Fischteiche vor dem Möbelhaus ausgetrocknet. Die Neubauten seien absolut hochwassersicher. Gülsoy versichert: „Wir haben alles versucht, um eine Renaturierung zu ermöglichen.“ Auch den Vorwurf unerlaubter Baumfällungen will er nicht gelten lassen. Man habe mehr Bäume stehen lassen, als ursprünglich geplant war. Allerdings seien nachträglich einige falsch kartierte Bäume entfernt worden. Tölk bestätigt, dass die Fällungen mit dem Ordnungsamt nachträglich abgestimmt wurden. Die Gründe seien nachvollziehbar gewesen. „Normalerweise sollte es freilich umgekehrt laufen“, sagt der Umweltfachmann.

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