Bier und Kaffee fließen in Fürths Südstadt

11.4.2018, 11:18 Uhr
Bier und Kaffee fließen in Fürths Südstadt

© Hans-Joachim Winckler

Es sieht derzeit noch nach Großbaustelle aus, aber Ralph Weiß beteuert: "Mitte des Jahres ist unser Ziel, das peilen wir an – und wir sind zuversichtlich." Weiß klingt dabei ein bisschen so, als müsse er sich und seinen beiden Kompagnons Mut zusprechen. Ursprünglich wollten die drei jungen Leute von der Brauerei Boeheim aus Pegnitz schon im März eröffnen. Jetzt heißt es also Jahresmitte.

Bis dahin soll eine Art Biertempel im Jugendstilsudhaus an der Schwabacher Straße entstehen. Aus 15 Zapfhähnen sowie aus Flaschen werden regionale und internationale Biere ausgeschenkt, um Menschen aus der ganzen Region nach Fürth zu locken.

Einen Namen für das Gasthaus gibt es nach wie vor nicht, dafür einen Koch, der "fränkisch-moderne Küche" auftischen möchte. Weiß zufolge gehört dazu nicht nur das klassische Schäufele, er denkt auch an "moderne Speisen, die ein vegetarisches Publikum abholen sollen". Zum Konzept zählt außerdem ein Biergarten mit rund 80 Sitzplätzen.

Dort steht auch das kleine Pförtnerhäuschen, das das Boeheim-Team unterverpachtet. Ebenfalls "zur Jahresmitte" wollen darin Kristina Eronina und Florian Boyer loslegen. Sie ist nach eigenen Worten seit acht Jahren "im Kaffee-Business", er bringt zwölf Jahre Gastro-Erfahrung mit. Das Duo plant ein "Spezialitäten-Café im Jugendstilambiente" – passend zum Sudhaus, das 1911 errichtet wurde.

Auf der kleinen Karte bieten sie Snacks wie Suppen, Eintöpfe und Sandwiches an, außerdem das Bier der Nachbarn und vor allem – Kaffee. Den bekommen sie unter anderem von einem weiteren Unternehmen aus der Nachbarschaft: In den dritten Stock des Sudhauses zog – nach sechs Jahren im Golfpark Atzenhof – vor Kurzem die Rösterei "Fortezza" ein. Deren Produkte wird es im Pförtnerhäuschen nicht nur in flüssiger Form geben, sondern auch im Päckchen. "Eine gelungene Sache für beide Seiten" nennen die Fortezza-Geschäftsführer Rainer Langguth und Melanie Schmidtmeier die Zusammenarbeit. Sie selbst können ihre Verkaufszeiten von zwei auf sechs Tage die Woche ausweiten, das neue Café wiederum profitiere vom "besten Espresso außerhalb Italiens", wie Langguth, ohne mit der Wimper zu zucken, sagt.

Wer das – mutmaßlich ab Jahresmitte – überprüfen möchte, kann sich im "Café Portier" noch auf etwas anderes freuen: Kristina Eronina hat an deutschen Barista-Meisterschaften teilgenommen und kann kleine Kunstwerke in den Milchschaum zaubern. Eines ihrer Lieblingsmotive: ein Einhorn, das zum Eichhörnchen mutiert, wenn man die Tasse dreht.

Die Öffnungszeiten stehen noch nicht fest. Die Betreiber wollen aber auf jeden Fall die Angestellten in den umliegenden Büros und die Schüler der nahen Berufsschule ansprechen. Das Café sperren sie zu, wenn abends im Sudhaus die Gastronomie erwacht – hoffentlich ebenfalls ab der Jahresmitte.

Mehr Informationen über das "Café Portier" in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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