Bremsspuren beim Wilhermsdorfer Gemeindezentrum

19.6.2018, 12:36 Uhr
Bremsspuren beim Wilhermsdorfer Gemeindezentrum

© Foto: Wraneschitz

Viele Gäste waren zum Marktplatz geströmt, um mit der evangelischen Kirchengemeinde das Richtfest ihres Gemeindezentrums zu begehen. Seit April 2017 entsteht das Bauwerk, das am Anfang der Planungen noch "Kircheneck" geheißen hatte.

Ursprünglich war das Richtfest für Herbst vergangenen Jahres vorgesehen. Aber dann gab es jede Menge Probleme, die auch der Baukoordinator aus dem Kirchengemeinderat Udo Zill bei der jetzigen Feier nicht verschwieg. Von fehlender nachbarschaftlicher Zustimmung zum Bauplan über sehr hohe Auflagen des Denkmalschutzamts bis zu einem Grundwasserfluss durch die Baugrube reichten die Schwierigkeiten.

Mit denen mussten sich Zill, der kirchliche und der politische Gemeinderat, aber auch über die Jahre zwei Pfarrer und eine Pfarrerin auseinandersetzen.

"Die ursprünglich geplanten 3,1 Millionen Euro werden nicht ausreichen", ist sich Zill bereits heute sicher. Auch Ronny Bimböls, Bauleiter vom Planungsbüro ATP Haid, bestätigt: "Es wird nicht auf Null gehen. Aber wir werden versuchen, den Rahmen zu halten." Bei "planmäßigem Verlauf" hat Bimböls das Bauende noch in diesem Jahr im Blick. Die Kirchengemeinde ist dagegen nicht ganz so zuversichtlich: Es wird voraussichtlich Frühjahr 2019 als Datum der Fertigstellung genannt. Darauf wartet auch der jetzige Pfarrer Christian von Rotenhan. Wenigstens habe "das Storchenpaar sein Haus gefunden", sagte er mit einem Schmunzeln. Die Vögel ziehen zurzeit auf der Hauptkirche zwei Küken auf.

Starke Nachfrage erwartet

Nicht nur der Kirche sei das Gemeindezentrum wichtig, meinte Pfarrer Rotenhan. So dürfte der mit 100 Plätzen geplante Saal stark nachgefragt werden.

Auch für Bürgermeister Uwe Emmert ist das Richtfest "ein wichtiger Moment, der die Gemeinde stolz macht. Das Gemeindezentrum ist positiv, in der Ortsmitte". Das ist auch für Fürths Landrat Matthias Dießl "erfreulich".

Entwickelt hatte die Pläne Professor Hans-Peter Haid. Zum Jahresbeginn gab er sein Büro ab und ist deshalb nicht mehr aktiv am Baugeschehen beim Gemeindezentrum beteiligt. Doch was er sieht, "ist den Ursprungsplänen sehr nahe", meinte er erfreut beim Richtfest.

Daran hat auch Polier Julian Fritsch von der Zimmerei Wunner seinen Anteil. Ihm merkte man beim Richtspruch den Spaß an seiner Arbeit an. Und die übertrug sich auf die Kinder, denen er vom Gerüst Bonbons zuwarf: Die waren rasch komplett aufgesammelt und gelutscht.

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