Brückentage: Arbeiten, wenn andere entspannen

29.5.2016, 16:00 Uhr
Brückentage: Arbeiten, wenn andere entspannen

© Foto: Frank May/dpa

Wenn im Winter viele Menschen schon austüfteln, wie sie mit Brückentagen möglichst geschickt ihren Urlaub verlängern, sind die Beschäftigten des Fürther Klinikums in der Regel außen vor. Eher selten kommt es hier vor, dass man ein langes Wochenende samt Brückentag frei hat. Dass er arbeiten muss, stört Oberarzt Dr. Lutz Höpfner aber kaum. Dabei hätte er schon eine Idee, was er machen würde, könnte man im Klinikum auf ihn verzichten: „Ich würde vermutlich Zeit mit der Familie und den Kindern verbringen.“

Höpfner und seine Kollegen kennen es nicht anders. Sie sind ja oft zu Zeiten am Arbeitsplatz, die für andere kaum vorstellbar sind, etwa am Wochenende oder nachts. Weil einige Praxen den Tag nach Fronleichnam für ein verlängertes Wochenende nutzten, hatte das Klinikum etwas mehr zu tun – vor allem in der Notaufnahme.

Viel los war auch in der Innenstadt: Für Rudolf Oehrlein vom gleichnamigen Schuhgeschäft ist klar: „Brückentage sind verkaufsstarke Tage.“ Das komplette Personal werde benötigt, um den Kunden den gleichen Service anbieten zu können wie an anderen Tagen. Oehrlein sagt: „Bei uns kann sich da niemand freinehmen.“

Auch wenn die meisten an ihrem freien Tag entspannen wollen, etwa gemütlich einen Kaffee trinken oder shoppen gehen, nutzen ihn einige für wichtige Telefonate, die sie im Alltag manchmal nicht erledigen können. Bei der Stadtverwaltung musste deshalb auch gestern ein geringer Teil der Stellen besetzt sein. „In einer zehnköpfigen Abteilung sollten zum Beispiel ein oder zwei Mitarbeiter da sein“, erklärt Dietmar Most, Leiter des Stadtplanungsamtes.

Deutlich ruhiger als sonst war es gestern also im Haus. Wobei das auch daran liegt, dass noch Pfingstferien sind und sich einige die gesamten zwei Wochen Urlaub genommen haben. Am Montag füllen sich die Büros dann wieder.

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