Buchschwabacher Kirchweih neben der Baustelle

ROSSTAL - Kirchweih im Zeichen des eingerüsteten Turms – so feiert Buchschwabach ab heute bis Montag. Zahnstocher spielen dabei eine besondere Rolle.

Der Blick auf das sonst romantische Ambiente am Kirchberg ist heuer verstellt: Fahrzeuge, Baumaterial und ein Gerüst um den Turm von Maria Magdalena zeugen von eifriger Bautätigkeit. Nach dem Unterfangen des Turms mit tonnenschweren Betonfundamenten und der Stabilisierung der Wände sind nun die Handwerker dabei, den Turm von oben zu sanieren.

Dass es höchste Eisenbahn war, die Renovierung zu beginnen, erläutert Renate Ströbel, Vertrauensfrau des Kirchenvorstands, bei ihrem täglichen Rundgang um die Baustelle. Denn die Fundamente des Turms bestanden nur aus einer zirka 20 Zentimeter dicken Sandsteinlage, und auf diese kamen bei jeder folgenden Bauphase immer mehr Gewichte. Insbesondere die Aufstockung im 15. Jahrhundert sowie die Erweiterung des Geläuts Mitte des letzten Jahrhunderts sorgten für neue Belastungen.

Doch damit nicht genug, auch der Innenraum der Kirche und die Kanalisation sind zu renovieren, danach müssen die Wege neu gepflastert werden. Mit rund 500 000 Euro schlägt die Renovierung zu Buche. Eine Summe, die der Kirchenpflegerin Elfriede Heinrich Sorgen macht, denn bezuschusst wird diese Baumaßnahme nur zu rund der Hälfte – und dabei sind die Kosten für die Innensanierung und die Friedhofsmauer nicht berücksichtigt.

Umso erfreuter ist der Kirchenvorstand über Aktionen, wie sie die Kirchweihjugend plant. Gegen eine Spende in beliebiger Höhe kann man sein Glück versuchen und erraten, wie viele Zahnstocher in einen Maßkrug gehen, und auch der Kirchenvorstand ist mit diversen Aktion vertreten. Gezeigt werden dabei neben Bildern von den laufenden Baumaßnahmen auch die Urkunden, die sich in der einst vergoldeten Turmkugel befanden. Diese ist 1860 angefertigt und 1964 neu vergoldet worden, woran sich der Roßtaler Flaschnermeister Werner Bayn, der damals gerade seine Lehrzeit beendet hatte, heute noch genau erinnert. Der Text aus dem Jahr 1860 erwähnt den „Mechanikus Heidingsfelder von Cadolzburg und seinen Sohn“, die „glücklich und ohne Beschädigung der Arbeiter“ die Kirchenkugel abnahmen.

Wer in Buchschwabach mitfeiern, möchte, den erwartet folgendes Programm: Freitag, 20 Uhr, Bieranstich durch Bürgermeister Johann Völkl, Samstag, 16 Uhr, Kärwabaumaufstellen, Sonntag, 9 Uhr, Festgottesdienst in der Magdalenenkirche, Montag, 10 Uhr, Frühschoppen.

Wer für die Sanierung spenden möchte, findet die Kontodaten unter: www.ev-kirche-rosstal.de