Bunte Mixtur beim neuen Wochenmarkt

19.7.2018, 11:00 Uhr
Bunte Mixtur beim neuen Wochenmarkt

© Tim Händel

Die Erleichterung ist Horst Müller anzumerken. Erleichterung darüber, dass sich im Rahmen der Ausschreibung, wie der städtische Wirtschaftsreferent meint, reichlich qualitativ ansprechende Bewerber für den Wochenmarkt gefunden haben. 41 an der Zahl sind es – "und wir hätten jeden davon nehmen können", versichert Müller.

31 schlägt die Stadt nun nach einem zuvor festgelegten Punktesystem vor, in das Kriterien wie Regionalität, Bio-Ware oder Nachhaltigkeit eingeflossen sind. Zwar sind nur 22 Stellplätze auf der Ex-Bustrasse zu vergeben, neun in festen Buden, 13 für mobile Stände oder Verkaufswagen. Einige Beschicker wollen aber nur tageweise antreten – deshalb die höhere Anzahl.

Namen der Betreiber dürfen nicht genannt werden, bevor der Stadtrat in nicht öffentlicher Sitzung am kommenden Mittwoch grünes Licht gibt. Was sie anbieten, ist indes kein Geheimnis: Die Palette reicht von vier zentralen Gastro-Häuschen auf Höhe des Musikpavillons über das obligatorische Obst und Gemüse, Süßwaren, Käse und mediterrane Feinkost bis hin zu Fleisch, Fisch, Müsli und Tee. Die Bewerber kommen aus der ganzen Metropolregion.

"Kein normaler Markt"

Dieses Interesse weit über Fürth hinaus sieht Müller als Beleg für die Zugkraft des Konzepts. "Keinen normalen XY-Markt" wolle man bieten, beteuert er im Gespräch mit den FN einmal mehr, sondern einen Anziehungspunkt, der die City bereichert – auch durch die Möglichkeit, zu verweilen und während des Einkaufs etwas zu sich zu nehmen. Man kennt das aus anderen Städten, prominentestes Beispiel ist der Münchner Viktualienmarkt – an dem sich Fürth natürlich nicht messen kann und will.

Müller räumt ein, dass der Weg zur hiesigen Marktvariante bis dato steinig war. Kritik prasselte auf ihn ein, weil nach dem Geschmack mancher zu viel Gastronomie geplant ist, weil der Startschuss immer wieder verschoben wurde und weil das Projekt erheblich teurer wurde – derzeit stehen knapp zwei Millionen Euro im Raum.

Zuletzt wurde auch noch die Zahl der festen Buden von einst geplanten 20 bis 25 auf bescheidene neun reduziert. Weil mehr Wasseranschlüsse bis zum nächsten Jahr nicht zu schaffen seien, hieß es aus dem Rathaus; weil man einsehen musste, dass die Ansprüche zu hochtrabend waren, argwöhnen Kritiker.

Wie dem auch sei, nun sieht sich Müller auf der Zielgeraden und ist nach eigenem Bekunden "sehr zufrieden". Auch, weil es gelungen sei, alle sieben Bewerber, die seit langem auf dem bisherigen Wochenmarkt aktiv sind, im künftigen Quartier unterzubringen. Für ihre Standorttreue bekamen sie im Auswahlverfahren fünf Bonuspunkte.

Nicht von der Hand zu weisen ist jedoch: Dass es mehr mobile Stände gibt als feste, ist "städtebaulich nicht das Optimum", wie auch Müller sagt. Und ein gutes Stück entfernt vom ursprünglich angestrebten Erscheinungsbild. Man werde das aber optisch kaschieren, etwa mit weiß-grünen Markisen und Bestuhlung.

Bedenken, der Gastro-Bereich könnte als eine Art Mini-Kärwa mit Bratwurst, Currywurst und Pommes daherkommen, zerstreut Müller. Zwar sei einer der Anbieter tatsächlich auf der Michaelis-Kirchweih vertreten, doch werde er auf dem Wochenmarkt mit speziellem Konzept an den Start gehen. Daneben sind aber auch ein Cafébetrieb und ein Häuschen mit "veganer Snackvielfalt" vorgesehen.

Müller ist überzeugt davon, dass eine "attraktive Mischung entsteht, die gut funktioniert". Käme es anders, das weiß er nur zu gut, "würde ich dastehen wie ein begossener Pudel".

Einen ersten Eindruck davon, ob ihm die Kommunalpolitiker in seiner Einschätzung folgen, bekommt Müller am Montag. Dann befasst sich zunächst der städtische Wirtschaftsausschuss (15 Uhr, Rathaus) öffentlich mit der Bewerberauswahl. Und ebenfalls am Montag sollen die Bauarbeiten für den Wochenmarkt beginnen. Unter dem Pflaster entstehen dann Ver- und Entsorgungsleitungen.

Die Unterlagen mit Lageplan und Details zu den Angeboten sind im Bürgerportal der Stadt zu finden (stadtrat.fuerth.de/infobi.php, dort Sitzung des Wirtschafts- und Grundstücksausschusses am 23.7. anklicken)

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