Containerdorf am Steiner Gymnasium

29.6.2018, 13:00 Uhr
Containerdorf am Steiner Gymnasium

© Hans-Joachim Winckler

Optisch verändert sich an dem Schulgebäude wenig. Holzverkleidung, Zinkblech und viel Glas geben ihm seinen Charakter – sie bleiben. Die Option, mit Faserzementplatten zu arbeiten statt mit Holzschindeln, wurde wieder verworfen. Wie Landrat Matthias Dießl in der Kreisbauausschuss-Sitzung erläuterte, habe man sich aus ökologischen und Kostengründen gegen Faserzement entschieden.

Architekt Willi Bayer ergänzte, auch die Schule habe sich die Holzverkleidung wieder gewünscht. Bayer hat gemeinsam mit seinem damaligen Kollegen Rainer Krauss den Schulbau 1981 entworfen und ist nun federführend verantwortlich für die Sanierung.

Technisch aufgerüstet

In dreieinhalb Jahren, so der Zeitplan, ist die Renovierung des Gymnasiums abgeschlossen. Dann wird das Gebäude technisch auf dem neuesten Stand sein: energetisch saniert, angepasst an die aktuellen Brandschutzbestimmungen und mit einer modernen Heizungsanlage ausgestattet.

Der Nordflügel ist als Erster ab Juli/August an der Reihe. In den Folgejahren werden die beiden anderen Trakte angepackt, während der Mittelbau mit Aula und Bücherei weitgehend unangetastet bleibt. Jeweils ein Drittel der etwa 950 Schüler muss während der Bauarbeiten in das Ausweichquartier, das am Sportplatz entstanden ist, umziehen.

Bei den Vergaben für Arbeiten von Abriss über Elektrik und Glaskonstruktion bis zu Metallbau tauchte fast durchwegs ein Problem auf: Es gab nur wenige Handwerksfirmen, die sich auf die Ausschreibungen meldeten. So berichtete Architekt Bayer, dass er bei einem Betrieb eigens zwei Mal angerufen habe, mit der Bitte, doch ein Gebot abzugeben. Dort habe er die Auskunft erhalten, die Auftragsbücher seien so voll, dass man eigentlich gar keine zusätzlichen Arbeiten übernehmen wolle. Nur weil er schon häufiger mit der Firma zusammengearbeitet habe, kam dann doch noch ein Angebot zustande, das dann letztlich auch zum Zuge kam.

Eigentlich ist es verwunderlich, dass die Gebote weitgehend den Schätzungen der Kreisverwaltung entsprechen. Nur bei wenigen Ausnahmen, nämlich dort, wo zusätzliche Arbeiten nötig sind, steigen die Kosten.

Nässe entdeckt

So gab es bei den Vorarbeiten eine erste unangenehme Überraschung: Die Dämmung unter dem Estrich des Nordflügels ist durchnässt. Deshalb muss der Boden, der eigentlich erhalten bleiben sollte, komplett entfernt werden. Ob dies in Süd- und Westflügel ähnlich ist, ist noch nicht bekannt. Mehr Kosten verursacht auch eine Auflage, die der Sicherheit dient: Im Chemiesaal muss eine zusätzliche Lüftung eingebaut werden.

Dennoch wird bislang der Kostenrahmen eingehalten. Und der Landrat hatte noch eine gute Nachricht: Die Förderquote für die Sanierung falle höher aus als erwartet. Vermutlich dürfe der Landkreis mit 50 Prozent Zuschuss des Freistaates rechnen.

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