Crowdfunding: Comödie hofft auf spendable Retter

15.5.2020, 11:00 Uhr
Crowdfunding: Comödie hofft auf spendable Retter

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Nach der Kofferfabrik und dem Babylon-Kino lässt nun auch die Comödie den digitalen Hut kreisen. Bei der am Dienstag gestarteten Crowdfunding-Aktion "Rettet die Comödie Fürth" (www.startnext.com/comoedie-fuerth) sind bereits 40.000 Euro zusammengekommen. Die Kampagne endet am 30. Juni, Fundingziel sind 100.000 Euro.

"Nein, wir werden nicht pleite gehen", sagt Volker Heißmann, "doch es wird jetzt höchste Zeit, dass wir ein Zeichen setzen. Die Politik muss einen Fahrplan vorlegen, wie sie mit der freien Kulturszene in der Corona-Krise umgehen will." Soforthilfe? Fehlanzeige. Ratlosigkeit? Groß. Schon Mitte April hatte Heißmann geschildert, wie hart die Corona-Krise die Comödie trifft.

In Gesprächen mit den rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Comödie reifte die Idee, auf die Unterstützung durch treue Gäste, Fans und Förderer zu bauen. "Ein Großteil unserer Leute kommt mit Kurzarbeit nicht über die Runden", so Heißmann, der den Betrieb mit Martin Rassau, Marcel Gasde und Michael Urban leitet. Hinzu kommen Fixkosten in Höhe von rund 40.000 Euro monatlich.

"Ohne Crowdfunding müssten wir Leute entlassen. Doch diese Leute brauchen wir ja wieder, wenn die Krise vorbei ist", Bühnentechniker und Bedienungen etwa. Mit den Einnahmen hofft die Comödie, durchhalten zu können, "bis die Politik endlich eine praktikable und vor allem zeitlich konkrete und absehbare Lösung für alle Kulturbetriebe gefunden hat".


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Spender können je nach Summe auch ein Dankeschön auswählen – etwa eine "Subber Dübb"-Tasse (20 Euro), ein "Retter-T-Shirt" (30) oder eine "Retter-Urkunde" (100). Verblüffend, aber wahr: Als Erstes weg gingen zwei (von drei) Privataufführungen, die Heißmann und Rassau vor je 100 Zuschauern geben werden. Für 5000 Euro ist das möglich.

"Wir sind überwältigt, der Zusammenhalt ist einfach großartig", sagt Heißmann. Und nun müsse ihm mitten in der Corona-Krise nur noch jemand erklären, "warum man morgens dicht an dicht U-Bahn fahren, aber abends nicht ins Theater gehen darf".

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