Das „Aus“ erfolgreich abgewehrt

16.9.2011, 22:00 Uhr
Das „Aus“ erfolgreich abgewehrt

© dpa

Getragen wird das Projekt mit Geld aus dem Europäischen Sozialfonds und Bundesfamilienministerium. Für Aufregung haben Pläne gesorgt, die Zuschüsse in der neuen Förderphase drastisch zu kürzen. Dagegen sind Politiker wie die Fürther SPD-Bundestagsabgeordnete Marlene Rupprecht und ihr Kollege von den Grünen, Uwe Kekeritz, erfolgreich Sturm gelaufen.

Die Abstriche wurden deutlich reduziert. Auch die Stadt unterstützt das Projekt weiter. Nun kann die Fürther Kompetenzagentur ihre Arbeit fortsetzen — allerdings mit 3,5 statt bisher 4,5 Stellen. Ein weiterer Wermutstropfen ist der Wegfall der Zusammenarbeit mit dem Jobcenter im kommenden Jahr. Verantwortlich dafür sind die neuen Förderrichtlinien.

Bei einem Besuch der Einrichtung unterstrichen Rupprecht und Bürgermeister Markus Braun gestern die Notwendigkeit der Kompetenzagentur. Obwohl sich die Lage am Arbeitsmarkt deutlich verbessert hat, fallen immer noch viele Jugendliche aus vielerlei Gründen bei der Einstellung durch das Raster. „Der Bedarf ist unverändert“, versichert auch Hermine Hauck, Geschäftsführerin der kommunalen Beschäftigungsgesellschaft Elan, unter deren Dach die Kompetenzagentur agiert. 

Nur befristete Fördermittel

Die Abhängigkeit vieler Projekte und Einrichtungen von befristeten Fördermitteln ist für Rupprecht ein Ärgernis. Denn eigentlich handle es sich um kommunale Aufgaben. Nur müssten die Kommunen dazu finanziell auch entsprechend ausgestattet werden. Im Juli erst wurde bei Elan mangels weiterer Förderung das Projekt „Zukunft gemeinsam gestalten“ zur Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund beerdigt. Rupprecht weiß: „Es sind noch immer viele Fördermittel unterwegs. Sie müssen nur gezielter eingesetzt werden.“ Wie Braun bestätigt, tragen Projekte wie die Kompetenzagentur schließlich auch dazu bei, die Sozialausgaben bei Arbeitslosigkeit zu senken.

In engem Kontakt mit der Schulsozialarbeit betreuen die Sozialpädagoginnen Jessica Zettner, Kalina Stecher und Nina Aigner unter Leitung von Nadine Froschauer in der Kompetenzagentur benachteiligte Jugendliche individuell und dauerhaft. Sie nehmen bei Bedarf auch Kontakt mit Eltern auf. Nach einer Bildungs- und Berufswegeplanung werden mit den Jugendlichen verbindliche Handlungspläne erstellt, die genau festlegen, welche Schritte zur sozialen und beruflichen Integration unternommen werden müssen. Neben rund 100 Erwachsenen werden jährlich mehr als 400 Jugendliche begleitet. 60 Prozent der Betreuten nahmen eine Ausbildung oder Arbeit auf, 19 Prozent fanden Platz in Berufsvorbereitungsmaßnahmen und 14 Prozent qualifizierten sich schulisch.

 

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