„Das Bordell ist wirklich leise“

16.3.2011, 13:00 Uhr
„Das Bordell  ist wirklich leise“

© Johnston

Wie berichtet, fordern einige Anwohner die Stadt auf, den im Dezember in der Flößaustraße eröffneten Betrieb zu schließen. Sie fürchten, das Bordell locke zwielichtige Gestalten an, zudem werte es die Wohngegend ab. „Bezahlter Sex hat nichts mit Sex aus Liebe oder Zuneigung zu tun“, schreibt denn auch ein Diskussionsteilnehmer und fügt hinzu: „Ich würde nicht wollen, dass meine Kinder in einem Umfeld aufwachsen, wo so etwas vermittelt wird.“ Ein anderer sorgt sich um die Anwohner: „Ich möchte nicht wissen, wie es den direkten Nachbarn ergeht, die alles mitanhören und -sehen müssen.“

Doch hier hält ein Bewohner des Nachbarhauses entgegen: „Direkt neben meinem Schlafzimmer ist eines der Zimmer, und ich muss sagen, es ist leise. Das einzige was zu hören war, waren die Umbauarbeiten.“ Zudem betont er, dass keine Frauen auf der Straße stehen und Männer ansprechen „wie auf der Reeperbahn“.

Auch die Diskussionsteilnehmerin „Chiara“ widerspricht den Kritikern: Tagtäglich würden „bis zu 1,5 Millionen Männer“ Prostituierte aufsuchen, da könne man kaum annehmen, die Kunden seien alle „drogenabhängig, aus der Halbwelt oder kriminell“. So lange die Nachfrage vorhanden sei, so lange werde es Bordelle geben: „Seht der Realität ins Auge – denn es gibt wahrlich Schlimmeres.“

„Nachdem so viel Wirbel um diesen Laden gemacht wird, bin ich neulich selbst dort gewesen“, schreibt ein anderer. Ihm zufolge könnten Kinder von außen keinesfalls wahrnehmen, dass es sich um ein Bordell handelt. „Das Haus sieht aus wie jedes andere.“ Auch herumlungernde Männer habe er nicht bemerkt. Und: „Für das befürchtete zwielichtige Klientel ist der Laden viel zu exklusiv“.

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