Das Kleeblatt muss gegen notorische Fehlstarter ran

23.8.2014, 06:00 Uhr
Einst waren Stefan Lex (rechts) und Niko Gießelmann Teamkollegen, jetzt tragen sie unterschiedliche Trikots. Lex spielt für Ingolstadt.

© Sportfoto Zink / WoZi Einst waren Stefan Lex (rechts) und Niko Gießelmann Teamkollegen, jetzt tragen sie unterschiedliche Trikots. Lex spielt für Ingolstadt.

Ralph Hasenhüttl ist Stürmer. Im Trikot der SpVgg stellte der Österreicher das zum Beispiel in 52 Zweitligaspielen unter Beweis, durchaus mit Erfolg. Es gelangen ihm in diesen Partien 13 Tore, in seinen acht Partien für die österreichische Nationalmannschaft war er dreimal erfolgreich. Hasenhüttl weiß also durchaus, wo das Tor steht.

Und so musste er als Trainer des FC Ingolstadt verzweifeln, als seine Schützlinge am vergangenen Montag im DFB-Pokal bei Kickers Offenbach keinen Treffer zustande brachten. Dabei waren sie nach einer Roten Karte für Offenbachs Sascha Korb, zählt man Nachspielzeit und Verlängerung hinzu, fast 80 Minuten in Überzahl gewesen.

Dass am Ende eine 2:4-Niederlage im Elfmeterschießen stand, macht die Lage der Donaustädter nicht besser. Vor der Serie zu den – allerdings zahlreichen – Geheimfavoriten gezählt, stehen auch in Liga zwei nur zwei Punkte auf dem Konto. In St. Pauli gab es zum Auftakt ein 1:1, zu Hause gegen Aufsteiger Darmstadt ein mühevolles 2:2.

Allerdings bleibt Ralph Hasenhüttl ruhig. Er verweist darauf, dass spieljahrübergreifend der FCI seit zehn Spielen ungeschlagen sei: „Die letzte Niederlage war gegen Paderborn, das ist lange her.“ Genauer gesagt war es am 11. April.

Trotz des demonstrativ zur Schau gestellten Selbstvertrauens herrschen in Ingolstadt Zweifel. Denn der FCI ist ein notorischer Fehlstarter. Deswegen hätten die Schanzer mit einem Sieg gegen das Kleeblatt und dann fünf Punkten tatsächlich den besten Zweitligastart der Vereinsgeschichte geschafft. Das Spiel am Sonntag bringt also die vielzitierte Weichenstellung mit sich.

Bei einer Niederlage würde die Lage sicherlich ungemütlich werden. FCI-Präsident Peter Jackwerth gibt schon mal den Wachhund: „Man muss jetzt laut bellen, damit alle aufwachen“, entfuhr es ihm angesichts der Pokalpleite in Offenbach. Bekanntermaßen ist Jackwerth stets hellwach und wird einen Fehlstart in die Saison sicher nicht ohne scharfe Kritik zu äußern hinnehmen.

Um diese Kritik zu verhindern, müssen die Ingolstädter am Samstag also Tore schießen. Da kommt es ihnen recht, dass der australische WM-Teilnehmer Mathew Leckie seine Muskelprobleme auskuriert hat. Allerdings wird der Stürmer vielleicht nicht von Beginn an auflaufen, sodass der Ex-Fürther Stefan Lex, der gegen Darmstadt einen Treffer markierte, wohl wieder in der Anfangsformation stehen wird.

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