Das Mesnerhaus in neuem Glanz

3.7.2009, 00:00 Uhr
Das Mesnerhaus in neuem Glanz

© Armin Leberzammer

«Eine lebendige Mitte und eine Stätte der Begegnung im Herzen der Stadt» möge das neue Pfarrhaus sein, wünschte sich Waltraud Türk, die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, anlässlich der kleinen Feier, mit der das Gebäude offiziell eingeweiht und gesegnet wurde.

Gemeinsam mit Kirchenpflegerin Inge Grüner hieß sie Pfarrer Eckler mit Brot und Salz in seinem neuen Drei-Zimmer-Domizil willkommen. «Wir hoffen, dass Sie nun keine Sehnsucht mehr nach Ihrem alten Haus in Bergbad Steben direkt neben dem Kurpark haben», sagte Türk, was der Pfarrer mit einem tiefen Seufzer kommentierte.

Eckler selbst kündigte an, das beim Umbau geltende Motto «Altes bewahren, Neues wagen» auch auf die Seelsorgearbeit in Fürth übertragen zu wollen. Bei seinem Segen zitierte er aus dem Buch Josua: «Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen.» Oberbürgermeister Thomas Jung freute sich darüber, dass die Gemeinde sich in unmittelbarer Nähe zum Rathaus angesiedelt hat: «Das ist sehr wesentlich für unsere Innenstadt.» Für Fürth sei es unverzichtbar, die katholische Kirche im Zentrum zu wissen.

Ein beinahe düsteres Bild der Zukunft angesichts schwindender Mitgliederzahlen und knapper Kassen malte Dekan Georg Dittrich. Der Umzug in das Gebäude stehe für viele Veränderungen, die auf die Gemeinde zukämen. «Das Aufgeben des alten Pfarrhauses war nur der Anfang von noch mehr. Pfarrzentren werden folgen und auch vor Kirchengebäuden wird das alles nicht Halt machen», meinte Dittrich. Dem müsse man ins Auge sehen, «die Kirche wird ein massiv anderes Aussehen bekommen».

Das renovierte Pfarrhaus selbst hat sich – zumindest nach außen hin – optisch kaum verändert, wie die beiden Architekten Jörg Franke und Richard Waldmann berichteten. Die Fassade wurde vorsichtig von Ruß und Schmutz gereinigt, von den Fenstern wurden die Rollokästen entfernt, so dass die halbrunden Oberlichter wieder voll zur Geltung kommen. Zudem wurde das Dach neu eingedeckt.

Im Inneren dagegen hat sich einiges getan. Hell und freundlich wirkt alles. «Wir wollten den alten Kern freischälen», erklärte Franke, «und auf die Struktur von 1854 zurückführen.» Die an den Innenwänden verbauten Gipskartonplatten wurden entfernt, der schadhafte Putz aufwändig erneuert. Das habe zwar zu Verzögerungen bei den rund achtmonatigen Arbeiten geführt, das Budget von 350 000 Euro wurde aber nicht überschritten.