Das Wasserbündnis lässt nicht locker

31.3.2010, 00:00 Uhr
Das Wasserbündnis lässt nicht locker

In den Räumen der Bildungskooperation Mittelfranken (Königswarterstr. 16, Gewerkschaftshaus) soll es darum gehen, wie sich die mit dem Bau der Thermalbads am Scherbsgraben einhergehende Privatisierung der Fürther Bäderlandschaft auf die städtischen Finanzen ausgewirkt hat.

Wie berichtet, kritisiert das Wasserbündnis, dass die Kommune dem Investor inzwischen weit über das vertraglich vereinbarte Maß hinaus unter die Arme greift. Es handle sich um das klassische Beispiel eines fehlgeschlagenes Projekts in so genannter öffentlich-privater Partnerschaft, wie sie immer mehr Kommunen anstreben.

Oberbürgermeister Thomas Jung hatte die Kritik des Bündnisses als unangemessen zurückgewiesen. Nach seiner Ansicht wäre das Defizit für die Stadtkasse heute noch höher, könnte man nicht den »erheblichen Gewinn« des Fürthermare in die Waagschale werfen. Zudem dürfe man das Bad nicht »allein auf die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse« reduzieren. Gegenrechnen müsse man die hinzugewonnene Attraktivität durch die Reaktivierung der Thermalquellen und durch die Sanierung des Sommerbads.

Dass dies die »richtige Entscheidung« gewesen sei, sieht der Rathauschef durch Zahlen belegt: Die Bäderlandschaft am Scherbsgraben gehöre zu den umsatzstärksten in Deutschland, so der Rathauschef.

Beim Wasserbündnis bleibt man skeptisch, denn die geforderte »Offenlegung einer aktuellen Kostenrechnung« vermisst man bis dato. Mit dem Hinweis Jungs auf den privatwirtschaftlichen Charakter des Unternehmens will sich Bündnissprecher Peter Lefrank nicht zufriedengeben: »Wir verlangen Öffentlichkeit, weil es nicht nur um private, sondern auch um öffentliche Gelder geht.«