Engagement

Martin Rassau hilft: Der Fürther Hospizverein hat einen prominenten Botschafter

4.10.2021, 21:00 Uhr
Martin Rassau will Berührungsängste abbauen.

© Hans-Joachim Winckler, NN Martin Rassau will Berührungsängste abbauen.

Gemeinsam mit dem ersten Vorsitzenden des Vereins, Roland Hanke, hat Rassau in den neuen Räumen des Hospiz- und Palliativzentrums im Golfpark Atzenhof die Beweggründe für sein ehrenamtliches Engagement dargelegt. Der Kontakt zum Hospizverein, sagt er, bestehe schon lange.

Zu Beginn seiner Bühnenkarriere hatte sich Rassau zunächst für die Aidshilfe eingesetzt, seit 2000 dann für die Hepatitishilfe. Bis zur Auflösung des Vereins 2019 agierte er als deren Vorstand. Zu Beginn dieses Jahres wandte sich Rassau dann an den Hospizverein, um Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten. „Mein erster Gedanke, war: Da geht man nur zum Sterben hin.“

Schnell habe er jedoch erkannt: „Es geht ums Leben, so paradox das auch klingen mag.“ Hilfe anzubieten für die Menschen auf ihrem letzten Weg, aber auch für die Angehörigen, stehe im Mittelpunkt. Immer wieder kam es bereits in der Vergangenheit vor, dass Martin Rassau und Kompagnon Volker Heißmann mit einem Auftritt in ihren Paraderollen als „Waltraud und Mariechen“ im privaten Rahmen den letzten Wunsch eines Sterbenden erfüllten.

Rassau möchte durch seine Prominenz Schwellenängste abbauen, es gehe ihm aber auch darum, das ganze Spektrum der Arbeit des Hospizvereins bekannter zu machen – etwa Hilfe und Rat beim Erstellen einer Patientenverfügung. Hinzu kommen Benefizveranstaltungen, um das nötige Geld für die Vereinsarbeit einzuspielen.

Seit Mitte August sind der Hospizverein mit seinen über 120 Ehrenamtlichen und das Palliativ Care Team, wie berichtet, in neuen Räumen in der Gustav-Weißkopf-Straße untergebracht. Hier ist in naher Zukunft auch ein „Kompetenzzentrum Sorgekultur Lebensende“ als Beratungseinrichtung geplant. Es sei, so Roland Hanke, mittlerweile wissenschaftlich erwiesen, dass sterbenskranke Menschen, die sich schon früh mit dem Tod auseinander setzen, seltener an Ängsten und Depressionen leiden und durch die Zuwendung zum Leben neue Kräfte entwickeln.

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