Der Kommentar: Die Stadt ist gefordert

4.9.2011, 22:00 Uhr
Der Kommentar: Die Stadt ist gefordert

© Hans Winckler

So schade es ist, aber der Runde Tisch vom Mai mit seinem Kompromiss hat der Gustavstraße keinen Frieden gebracht. Zwar scheint die Mehrheit willens, die Vereinbarung zu tragen, doch einzelne haben sich bereits wieder in den Haaren – mehr denn je.

Als Außenstehender ist es kaum nachvollziehbar, wer die Schuld trägt – in der Regel ist es sowieso nie einer allein. Fakt ist: Der Streit eskaliert. Es könnte zu spät sein, den Runden Tisch im Herbst abzuwarten, wenn im Internet bereits über Demos für „eine lebendige Altstadt“ und gegen einzelne Anwohner diskutiert wird.

Die Stadt muss handeln. Zum einen ist es ihre Aufgabe – und nicht die der Anwohner – zu überprüfen, ob die Vereinbarungen eingehalten werden. Zum anderen muss sie zwischen den Konfliktparteien vermitteln. Es geht nicht darum, Regeln weiter zu verschärfen. Es geht um ein halbwegs friedliches Miteinander, wofür es den Willen beider Seiten braucht. Sticheleien sowie Stimmungsmache im Internet führen nicht zum Ziel. Andererseits ist es wenig dienlich, bei jeder Kleinigkeit Beschwerde gegen Wirte zu führen. Man muss sich nicht mögen, aber man sollte sich mit einem Mindestmaß an Respekt begegnen. Gelingt dies nicht, ist eine friedliche Lösung fern. Dann werden irgendwann Anwälte und Richter für Regeln in der Gustavstraße sorgen – das kann niemand wollen.

 

2 Kommentare