Der Unmut der Burgfarrnbacher nimmt spürbar zu

14.11.2007, 00:00 Uhr

Vor rund 100 Besuchern, die den Weg in die Schulturnhalle an der Friedrich-Ebert-Straße gefunden hatten, plädierten Siegfried Eder von der Bürgerinitiative Verkehr Fürth Nord-West und Markus Hilpert vom Bürgerverein Burgfarrnbach für eine baldige Lösung des Problems (wir haben berichtet). Die Verkehrssituation sei nicht nur für die Anlieger der Hinteren Straße, sondern für alle Burgfarrnbacher untragbar geworden.

Die Belastung durch den Lkw-Verkehr und die Zunahme des Durchgangsverkehrs wegen der vielen Pendler aus dem Landkreis führe zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Anwohner. «Wir brauchen dringend eine Umgehungsstraße«, so Eder. Allerdings sind weder die Mitglieder der Bürgerinitiative noch die betroffenen Landwirte mit dem von der Stadt erarbeiteten Vorschlag einverstanden, die Rezatstraße zu erweitern. Dies zerschneidet nach ihrer Ansicht wertvolles Ackerland; die Bauern sind nicht bereit, die dazu notwendigen Grundstücke zu verkaufen.

Im September 2007, so Eder, hat die Bürgerinitiative der Stadt erneut einen eigenen Vorschlag unterbreitet, der den Ausbau der Schwarzachstraße vorsieht. «Bei unserem Vorschlag werden Ackerflächen kaum angetastet, die vorhandenen Bewässerungssysteme bleiben in vollem Umfang bestehen, und auch Naturresourcen werden kaum tangiert«, argumentierte Eder in der Bürgerversammlung.

Zudem würden Atzenhof und die Hintere Straße in Burgfarrnbach vom Lkw-Verkehr entlastet. Die Umwege für die Lastwagen seien nur geringfügig länger und damit hinnehmbar. Die geplante Verbindung durch die intakten Ackerflächen könne die schwierige Verkehrslage in Vach und Burgfarrnbach hingegen kaum lösen, so die Kritiker.

Doch auch die «kleine« Lösung birgt Probleme. Sie kann nach Meinung einiger Bürger nur dann funktionieren, wenn die bisherigen Durchgangsstraßen für Lastwagen gesperrt werden. «Kein Lkw-Fahrer wird einen Umweg fahren, wenn er noch die direkte Route nehmen kann«, meinen sie.

Oberbürgermeister Thomas Jung wies darauf hin, dass die Stadt sehr wohl Verständnis für den Unmut der Betroffenen habe. «Auch wir wollen eine schnelle Lösung, aber es genügt nicht, einfach eine Straße zu bauen oder zu erweitern. Es muss eine vernünftige Lösung gefunden werden«, meint er. Momentan liegen die Pläne für den Ausbau der Regierung von Mittelfranken vor, die grünes Licht geben muss. Laut OB müssen noch mehrere Gespräche geführt werden, ehe eine Entscheidung möglich ist.

Kritisiert wurde auch die augenblickliche Praxis der infra, dass Fahrgäste nur vorne beim Fahrer einsteigen dürfen. Dies, so verteidigte infra-Chef Hans Parteimüller das Vorgehen, habe jedoch zu einem erheblichen Rückgang der Schwarzfahrer geführt und damit zu einer Verbesserung der finanziellen Situation seines Unternehmens. Mütter mit Kinderwägen oder auch Rollstuhlfahrer könnten nach wie vor auch über die anderen Eingänge zusteigen.

Unzufrieden zeigten sich Nutzer mit dem Spielplatz am Fürthermare, der zum angrenzenden Radweg hin offen ist. Rechtsreferent Christoph Maier sagte eine Überprüfung und eventuelle Nachbesserung zu. Dies gilt auch für die Einmündung der Komotauer Straße in die Siemensstraße. Hier wäre nach Meinung der Anwohner ein teilweises Parkverbot notwendig, um die unübersichtliche Situation für Verkehrsteilnehmer zu entschärfen.