Derby am Wahltag: Wähler sollen nicht leiden müssen

11.9.2017, 13:00 Uhr
Derby am Wahltag: Wähler sollen nicht leiden müssen

© Foto: Edgar Pfrogner

Fürths Polizeichef Peter Messing hat die Problemlage schon lange im Vorfeld mit der Stadtspitze beraten und kommt zu dem Schluss, dass auch vor und nach der Zweitligapartie der SpVgg Greuther Fürth gegen den 1. FC Nürnberg (Anpfiff um 13.30 Uhr) keine Behinderungen des Wahlvorgangs zu erwarten seien. "Selbst wenn Fangruppen am Wahllokal vorbeiziehen, wird das kein größeres Problem werden", vermutet der Ordnungshüter. Auch die Ultras würden es ja nicht darauf anlegen, die Wahl zu attackieren.

Die Polizei werde in bewährter Weise für einen geordneten An- und Abmarsch rivalisierender Fangruppen sorgen. Spannungen seien ohnehin nur in einer Zeitspanne von etwa 20 Minuten vor und 20 Minuten nach dem Spiel zu erwarten. Wer auf Nummer Sicher gehen will, dem rät Messing, den Gang zum Wahllokal in diesem überschaubaren Zeitraum zu unterlassen. Das sei zumutbar und würde das Wahlrecht nicht in Frage stellen.

"Wir achten darauf, dass man auf jeden Fall immer ins Wahllokal kommen kann", versichert der Polizeichef. Es sei nicht geplant, den Bereich rund um die Pestalozzischule zu blockieren. Vor allem hat Messing kein Interesse daran, das Zusammentreffen der Ereignisse am Wahltag, der auch noch von den "Stadtverführungen" geprägt ist, unnötig zu dramatisieren.

Mit Infoblättern hat die Stadt die Anwohner bereits auf die besondere Situation aufmerksam gemacht. Man habe sie auch auf die Möglichkeit der Briefwahl hingewiesen, sagt Bürgeramtschef Rainer Baier. Damit kann man sein Kreuzchen schon vor dem Sonntag abgeben. Nach Rücksprache mit dem Landeswahlleiter sieht auch Baier den ordnungsgemäßen Wahlvorgang am Laubenweg nicht in Gefahr. Dass Wähler beim Vorbeizug der Fans vielleicht einmal die Straßenseite wechseln müssen, sei zumutbar.

Auf seiner Facebook-Seite legt Oberbürgermeister Thomas Jung sogar allen Fußballfans die Briefwahl ans Herz: "Ihre Fürther SPD empfiehlt: Briefwahl beantragen und am 24.9. entspannt zum Derbysieg", ist dort zu lesen.

Aber auch ganz ohne Rat des Stadtoberhaupts haben viele die Briefwahl für sich entdeckt. Schon bei der Bundestagswahl 2013 verzeichnete das Bürgeramt ein gewaltiges Interesse. 16 003 Briefwahlunterlagen wurden damals verteilt. Heuer rechnet Baier mit noch einmal mehr Briefwählern: Nach zwei Wochen waren diesmal schon 11 371 Unterlagen ausgegeben. "Wir gehen davon aus, dass es um die 20 000 werden." Ausgezählt werden die Stimmzettel wie alle anderen erst am Sonntag nach 18 Uhr.

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