Die Jahnturnhalle glänzt zum 90. Geburtstag

5.8.2018, 21:00 Uhr
Die Jahnturnhalle glänzt zum 90. Geburtstag

© Foto: Leberzammer

Wenn im September das neue Schuljahr beginnt, wird die Jahnturnhalle ihren 90. Geburtstag feiern können – und zwar in neuem Glanz. Erneuert wurden Fußböden, Wandverkleidungen und auch allerlei, was nicht auf den ersten Blick auffällt. Das Wort "Generalsanierung" möchte Sportreferent Markus Braun dennoch nicht in den Mund nehmen, er spricht lieber von einer "grundlegenden Sanierung".

Wohl auch deshalb, weil nur eine der insgesamt drei Hallen für rund 1,8 Millionen Euro ertüchtigt worden ist: die oberste, während der Zustand der beiden anderen als zufriedenstellend eingeschätzt wurde. "Eine außergewöhnliche Dreifachturnhalle" sei die nach dem Turnvater Jahn benannte Sportstätte, so Braun, "heute baut man so etwas ja nebeneinander, nicht übereinander."

Eine besondere Herausforderung während der Bauarbeiten sei es gewesen, im laufenden Betrieb der Dreifachhalle zu sanieren und dabei den Anforderungen des Denkmalschutzes gerecht zu werden, erläuterte Baureferentin Christine Lippert vor Ort. So wurden historische Türen erhalten und die großen Fenster an der Sportfläche "energieeffizient und ballwurfsicher" erneuert.

Den ursprünglichen Zustand von 1928 haben die Planer und Bauarbeiter ohnehin nicht mehr vorgefunden. Vieles dürfte in den 1950er oder 1960er Jahren schon einmal umgebaut worden sein – und hatte mit der heutigen Vorstellung von Unfallverhütung oft herzlich wenig gemein. "Die Heizkörper haben teilweise in die Spielfläche hineingeragt", sagt Hausmeister Stephan Poiger und weiß persönlich von schmerzhaften Begegnungen mit den Metallrohren zu berichten.

Nach der jüngsten Sanierung sind nicht nur die Heizkörper verschwunden (erwärmt wird die Halle nun über eine Deckenheizung), auch die Sprossenwände für Gymnastikübungen sind nach hinten versetzt und mindern so die Verletzungsgefahr. Für Aynsley Röder, den Leiter der Technischen Gebäudewirtschaft der Stadt, lag deshalb das Hauptaugenmerk beim Bau auf drei Punkten: Brandschutz, Wärmedämmung und Unfallverhütung.

Markus Braun lobte die gute Zusammenarbeit und enge Abstimmung zwischen Schulen, Vereinen und Baufirmen, durch die die Sanierung während des laufenden Sportbetriebs möglich wurde. Neben Grund-, Mittel- und Berufsschulen, die die Halle nach rund fünfjähriger Auszeit nun wieder nutzen können, dürften sich auch einige Sportvereine freuen. In dem historischen Innenstadtgebäude sind unter anderem Boxer und Kampfsportler aktiv.

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