Die schnelle Lösung für das Homeoffice

7.4.2020, 11:00 Uhr
Die schnelle Lösung für das Homeoffice

© Patrick Pleul/dpa

Homeoffice ist, wo immer möglich, das Gebot der Stunde. Eine Firma aus Langenzenn vertreibt eine Software, die einen unkomplizierten und schnellen Fernzugriff auf andere Rechner ermöglicht. Wegen der Corona-Pandemie wird das Produkt seit einigen Tagen sogar kostenlos zum Herunterladen zur Verfügung gestellt.

"Wir wollen damit Unternehmen helfen", sagt Siegfried Plommer, neben Michael Hochgesang einer der Geschäftsführer der beyond SSL GmbH. "Und natürlich ist es auch ein Stück weit Marketing." So ehrlich müsse man schon sein. Für ein halbes Jahr sind die Lizenzen kostenfrei. Danach, so hofft Plommer, werden möglichst viele der Nutzer zu zahlenden Kunden werden. Seit Beginn der Aktion vor gut einer Woche seien bereits 2000 neue Lizenzen ausgeliefert worden. Zuvor zählte die Firma 400 Kunden, ganz überwiegend aus dem Ausland.

Gegründet wurde beyond SSL vor fünf Jahren und ist seitdem mit vier Mitarbeitern als weltweiter Generalvertreter für eine Softwareentwicklungsfirma aus Kanada tätig. "Vertrieb und Support werden komplett über uns abgewickelt", erklärt Plommer. Wobei nicht besonders viel Support erforderlich sei, wie er behauptet.

SparkView ICE, dieses Programm der Kanadier ermöglicht den Fernzugriff, ist laut dem Geschäftsführer rasch installiert und einsatzbereit. "In der Regel gehen Anwender von SparkView nach 60 bis 90 Minuten live. Sie können im Bedarfsfall ihre Mitarbeiter also in kürzester Zeit aus dem Homeoffice arbeiten lassen, ohne Produktivitätsverlust", verspricht beyond SSL.

Der große Vorteil von SparkView ist laut Siegfried Plommer, dass die Software ausschließlich über Browser läuft: "Es ist also ganz egal, ob man als Betriebssystem Linux, Windows oder IOS verwendet. Ideal, wenn man, wie in der aktuellen Lage, schnell vielen Nutzern einen Fernzugriff ermöglichen will." Den notwendigen Zugang zu den Firmennetzen nennt der 63-jährige Langenzenner "minimal-invasiv", vergleichbar dem SSL-Protokoll beim Online-Banking. Sicherheitseinrichtungen wie etwa Firewalls müssten nicht verändert werden.

Gleichzeitig erzeuge SparkView relativ wenig Datenverkehr, weil es nicht viel mehr mache, als Bildschirminhalte von Rechner zu Rechner zu spiegeln. Befürchtungen, das Internet könnte angesichts des massiven Anstiegs von Homeoffice-Arbeitsplätzen und der verstärkten Nutzung von Streamingdiensten in die Knie gehen, teilt Siegfried Plommer im Übrigen nicht. "Wir haben in Deutschland zwar nicht gerade das schnellste Netz, aber es ist sehr stabil und gut ausgebaut", urteilt der Experte mit über 30 Jahren Erfahrung in der IT-Branche. Allerdings stoße manches Unternehmen gerade an Kapazitätsgrenzen, wenn sich der Traffic bei datenintensiven Fernzugriffs- und Softwarelösungen auf einen Schlag wegen der Homeoffice-Zugänge deutlich erhöht.

Siegfried Plommer selbst arbeitet dieser Tage natürlich ebenfalls von zu Hause aus.

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