Drei Fürther Baumriesen bleiben verschont

13.2.2017, 16:00 Uhr
Drei Fürther Baumriesen bleiben verschont

© Foto: Hans-Joachim Winckler

In Burgfarrnbach hatte die Kirchengemeinde St. Marien das Fällen einer das Straßenbild prägenden Esche mit 2,20 Meter Stammumfang beantragt, um auf dem Spielplatz ihres Kindergartens eine sogenannte Nestschaukel aufstellen zu können. Dagegen hatte der Bund Naturschutz unter Hinweis auf die Umwelt-Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus protestiert. Bei einem Termin vor Ort konnten nach den Worten von Bürgermeister Markus Braun dann alternative Gestaltungsmöglichkeiten für die Außenanlagen gefunden werden.

Der hohe Pflegeaufwand für den Großbaum ist nach Ansicht des Umweltamts noch kein Grund, das Fällen zu genehmigen – ebenso wenig wie die von der Kirchengemeinde angeführte Stolpergefahr im Wurzelbereich. „Angesichts eines nun auch in der Stadt Fürth betriebenen Waldkindergartens verwundert eine solche Argumentation schon ein wenig“, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung.

Auch Anwohner hatten sich kritisch gegenüber dem Wunsch nach Fällung der Esche geäußert. „So intensiv wie noch nie haben wir beraten“, versichert CSU-Fraktionschef Dietmar Helm. Und Grünen-Stadträtin Waltraud Galaske bedankt sich bei der Verwaltung, dass sie dem Ansinnen der Kirchengemeinde gegenüber so standhaft geblieben sei.

Auch für zwei stattliche Eichen an der Ecke von Austraße und Jahnstraße hat sich der Ausschuss ins Zeug gelegt. 2013 schon wurde ein Verfahren eingeleitet, um die 18 Meter hohen Bäume mit Stammumfängen von drei und zweieinhalb Meter als Naturdenkmäler deklarieren zu können. Nun möchte die WBG-Tochter Wohnfürth auf dem Grundstück ein sechsgeschossiges Gebäude errichten.

Gutachter haben jedoch festgestellt, dass die Baumriesen trotzdem erhalten werden können. Dazu muss beim Aushub eine Spundwand errichtet werden, die den Wurzelbereich schützt. Außerdem müssen die ausladenden Kronen mit 15 und 18 Metern Durchmesser um 15 bis 20 Prozent eingekürzt werden.

Der Abstand zum Wohngebäude beträgt dann vier bis fünf Meter. Mit dem Abschluss des Verfahrens für die Naturdenkmäler rechnet der städtische Umweltplaner Jürgen Tölk im nächsten Jahr.

Rechnerisch im grünen Bereich bewegt sich auch die dem Umweltausschuss präsentierte Baumschutzstatistik für das Jahr 2016. Den 460 Baumfällungen stehen 889 Ersatzpflanzungen gegenüber. Dass dies kein vollwertiger Ersatz sein kann, monierte Waltraud Galaske.

Tölk räumt ein, dass es sich um eine rein mathematische Bilanz handle, nicht um eine ökologische. Dietmar Helm freut sich unterdessen, dass die Zahl der Baumfällungen nach der heiß diskutierten Lockerung der Fürther Baumschutzverordnung nicht wie befürchtet sprunghaft angestiegen ist.

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