Drei Schläge ins Glück: Fürther Kärwa ist eröffnet

30.9.2017, 15:21 Uhr
Er verteilt die ersten Maßen Bier: Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung.

© Athina Tsimplostefanaki Er verteilt die ersten Maßen Bier: Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung.

Böllerschüsse, Luftballons, Glockengeläut und Fanfaren vom Rathausturm: Die Fürther Michaelis-Kirchweih  ist eröffnet. Zum Start mit Rekord-Zuschauerandrang traten Bernd Händel und Volker Heißmann zum ersten Mal als die "Peterlesboum – Next Generation" auf.

"Beim Fassanstich kann so viel falsch gemacht werden, man glaubt es gar nicht", baute Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung vor, während er zum Schlegel griff. Seine Sorge war allerdings völlig unbegründet. Nach drei energischen Schlägen floss wie gewünscht das Grüner-Freibier – ein Festmärzen mit beachtlichen 5,9 Prozent Alkohol bei 13 Prozent Stammwürze.

Vor dem Fürther Theater erwarteten außergewöhnlich viele ungeduldige Kärwa-Fans den Start in "die schönste und wichtigste Jahreszeit der Kleeblattstadt“ (Jung). Eine Spur von "Jetzt erst recht“ klang in den kurzen Ansprachen an. Versäumte doch keiner der Redner, an das schmerzliche 3:0 zu erinnern, das die Fürther am Vorabend in Kaiserslautern einstecken mussten. Der OB tröstete die Niedergeschlagenen: "Wir haben in Fürth trotzdem ganz viel Grund zur Dankbarkeit und können unserer Kärwa mit Freude feiern."

Heißmann erinnert sich

 Balsam war ganz offensichtlich auch der erste Auftritt der „Peterlesboum – Next Generation“ für die Zuhörer. Bernd Händel und Volker Heißmann stimmten "Wie wär’s mit uns zwei?" an und hatten im Handumdrehen einen begeisterten Chor von Mitsängern an ihrer Seite. Die Original-„Peterlesboum“, Karl Vogt und Willi Händel, traten 1958 zum ersten Mal mit fränkischen Texten zu beliebten Schlagermelodien auf und wurden in kürzester Zeit bekannt.

"Die Fürther konnten die beiden damals ein paar Meter von hier im Geismannsaal erleben", erinnerte Volker Heißmann und verriet auch, wie es zur Neuauflage des beliebten Duos kam: "Nach der Fastnachtssitzung in Veitshöchheim haben der Bernd und ich zusammengesessen und gesagt, wir müssten doch mal was gemeinsam machen ..."

Die "Königin der fränkischen Kirchweihen"

Willy Händel, der Vater von Bernd, habe die Idee sofort unterstützt. Bei der Premiere in Fürth wurde nun sofort klar: Die nächste Generation der "Peterlesboum" weiß auch, wie’s geht und hat die gute Laune im Programm.

Nicht ganz so rasch bekam der evangelische Dekan Jörg Sichelstiel von den Zuhörern eine Antwort auf seine Frage, was die Fürther Kärwa denn mit ihrem Namenspatron, dem Erzengel Michael, verbindet? „Die Kärwa ist für alle da“, machte Sichelstiel klar. Er erinnerte daran, dass das friedliche Fest, bei dem nicht zuletzt auch die Gemeinschaft gefeiert wird, auf eine ganz besondere Tradition schauen kann.

Eingestimmt wurden die Gäste mit einem Standkonzert des Musikzugs TSV 1895 Burgfarrnbach. Die Tanzgruppe des Heimat- und Volkstrachtenvereins Stadeln trat diesmal gemeinsam mit dem Trachtenverein Behringersdorf auf. Zusätzlich zu Kreuz-Polka und Schlamperer wurde deshalb obendrein auch ausgiebig geplattelt.

  Und als dann hunderte weiße und grüne Luftballons in den wolkenlos blauen Himmel über Fürth stiegen, da waren die ersten Besucher schon unterwegs zu den Ständen, Buden und Fahrgeschäften. Bis zum 11. Oktober regiert jetzt die "Königin der fränkischen Kirchweihen".

Verwandte Themen


2 Kommentare