Drei Vorbilder in Sachen Gemeinsinn und Engagement

19.11.2008, 00:00 Uhr
Drei Vorbilder in Sachen Gemeinsinn und Engagement

© Sabine Rempe

«Diese drei Menschen haben nie viel Aufheben um ihre Arbeit und ihren ehrenamtlichen Einsatz gemacht», betonte Oberbürgermeister Thomas Jung bei der Verleihung vor zahlreichen Gästen. Für sie sei nicht das persönliche Weiterkommen der Maßstab gewesen, sondern Werte wie Gemeinschaftssinn, Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft. Tugenden, die das Fundament unserer Gesellschaft seien.

Gertrud Schwarz sei die gute Seele des Ortsvereins des Verbands der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner (VdK), machte Jung klar: «1784 Mitglieder zählte der Ortsverband Fürth-Stadt, als sie den Vorsitz übernahm, 2860 waren es, als sie ihr Amt aus gesundheitlichen Gründen im Jahr 2004 abgeben musste.» Gertrud Schwarz habe immer den direkten Kontakt zu ihren Mitmenschen gesucht.

Kampf gegen Isolation

Zu ihrer liebevollen Mitgliederbetreuung gehörten zum Beispiel Geburtstags- und Krankenbesuche in Pflege- und Seniorenheimen. Seit mehr als 20 Jahren widmet sie sich dem Kampf gegen Isolation, Einsamkeit und Armut im Alter. Sie übernahm die Leitung des Seniorenkreises und sorgte unter anderem dafür, dass regelmäßig Tagesfahrten für ältere Menschen angeboten werden. Beim VdK werde ihre Meinung als Ehrenvorsitzende weiterhin hoch geschätzt.

Einen «Vollblutgärtner» nannte der OB den nächsten neuen Kleeblatt-Träger: Günter Diller ist seit 1974 Erster Vorstand des Gemeinnützigen Gartenbau- und Kleintierzuchtvereins «Volkswohl» und zudem seit Herbst 2004 Vorsitzender des Stadtverbandes der Kleingärtner Fürth. «Viele kümmern sich hingebungsvoll um ihre eigene Parzelle, aber was außerhalb des eigenen Kleinods geschieht, das interessiert nur noch wenige», sagte Jung. Aber jede Gemeinschaft brauche Menschen, die sich bereit erklären, verschiedene Interessen unter einen Hut zu bringen und zum Wohle aller zu handeln. Aufgaben, die Günter Diller «mit viel Engagement und Herzblut» erfüllt. Er ist einer der ersten Ansprechpartner für alle Sorgen der Mitglieder und sorgt in seinem Verein auch dafür, dass dank Busreisen und liebevoll organisierter Feste das Wir-Gefühl stark ist.

So gut wie jeder Fürther kenne den Namen des Mannes, an den das dritte Goldene Kleeblatt geht: «Was würde diese Stadt nur ohne Rainer Heller machen?» müsse man sich fragen, wenn man sehe, in wie vielen Bereichen sich der vor kurzem in den Ruhestand verabschiedete ehemalige Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Fürth engagiert. Insgesamt 14 Vereine und Institutionen, die auf den Einsatz von Rainer Heller bauten und noch bauen, zählte der OB auf. Eine Liste, auf der unter anderem der Theaterverein, die Kirchengemeinde St. Peter und Paul oder der Stadtfeuerwehrverband stehen. Trotz seines anspruchsvollen Berufes habe Heller immer Zeit und Energie gefunden, die anvertrauten Aufgaben mit vollem Einsatz zu erfüllen. Jung verriet sogar, wie sich der Geehrte dafür fit hielt: «Er hat im Sparkassenhochhaus fast nie den Aufzug benutzt, sondern die Treppen . . .» Für die Stadt und das gesellschaftliche Leben sei Rainer Heller eine echte Bereicherung.

Günter Diller versprach nach der Ehrung, die vom Jazz-Quartett «Threesome with drum» von der Musikschule Fürth beswingt untermalt wurde, sich «nicht auf dem Polster des Erreichten auszuruhen». Rainer Heller dankte auch im Namen von Gertrud Schwarz und zitierte aus dem biblischen Buch Jeremia («Suchet der Stadt Bestes»). Ungewöhnlich viel Gutes habe Fürth zum Beispiel den jüdischen Mitbürgern zu verdanken. Die Begegnung mit diesem Einsatz sei für ihn deshalb ein Anlass gewesen, sich etwa im Förderverein für das Jüdische Museum zu engagieren. Heller dankte allen, die ihn in den vergangenen Jahren begleiteten und unterstützten: «Sie haben alle ihren Anteil an dieser Ehrung.»