Droht der Jahnhalle die Abrissbirne?

13.6.2016, 21:00 Uhr
Droht der Jahnhalle die Abrissbirne?

© Foto: Ehm

Mehrere Fragen treiben die FW um – unter anderem: Braucht Oberasbach eine zur Veranstaltungshalle aufgehübschte Jahnhalle? Wie stehen die Bürger zu dem Projekt? Und nicht zuletzt: Kann die Stadt sich das Vorhaben überhaupt leisten?

Bei ihren Überlegungen stützt sich die Gruppierung um Sprecher Felix Kisslinger auf Daten und Zahlen, die das Nürnberger Architekturbüro Neubeck den Stadträten bei einer Klausurtagung im Herbst 2015 präsentiert hatte. Und dabei geht es nicht allein um die rund 9,4 Millionen Euro, die Neubau und Sanierung kosten würden.

Die FW haben auch die jährlich fälligen Ausgaben wie den Schuldendienst oder die Betriebskosten im Blick. Für die rundum erneuerte Jahnhalle würden – abgesehen von der Investition für den Umbau mit rund 4 Millionen Euro – per anno dafür 234 000 Euro fällig. Gerechnet auf die Lebensdauer des Gebäudes, summierte sich das in 30 Jahren auf 7 Millionen Euro.

Für die Freien Wähler ist klar: „Die Sanierung der Jahnturnhalle ist eine Steuerverschwendung.“ Dieser Satz steht als Fazit unter einer Powerpoint-Präsentation zu lesen, mit der die Stadtratskollegen überzeugt werden sollen. Informiert wurden im Vorfeld die beiden Sportreferenten Gernot Höflinger (CSU) und Harald Patzelt (SPD).

Die Kassenlage der Stadt hatte FW-Sprecher Felix Kisslinger bereits angeführt, als die Fürther Landkreisnachrichten im März dieses Jahres erstmals über das bisher nur hinter verschlossenen Türen diskutierte Vorhaben berichteten. Die Gruppierung rückt jetzt die Jahre 2017 bis 2019 in den Fokus. In diesem Zeitraum weisen die Planungen der Stadt einen so genannten Finanzmittelfehlbetrag von 12 Millionen Euro aus. Das bedeutet: Die Kommune hat diverse Vorhaben in der Leitung, müsste den Betrag aber – würden alle wie vorgesehen realisiert – über Kredite stemmen.

Zudem glauben die FW auch nicht, dass die Stadt überhaupt eine neue Dreifach- und eine sanierte Zweifachturnhalle benötigt. Dazu haben sie den Winterbelegungsplan 2015/2016 genauer unter die Lupe genommen. Die Schlussfolgerung: Sämtliche Angebote, die bisher in der Jahnhalle und in der angemieteten Halle der Realschule Zirndorf stattfinden, könnten künftig in der neuen Sportstätte Platz finden.

Gymnasiumshalle mit Flatrate

In Anspruch nehmen müssten die Oberasbacher Vereine allerdings weiter die Sporthalle des Gymnasiums. Über die so genannte „Flatrate“ des Landkreises kann die Kommune Zeiten hier zu günstigeren Preisen mieten. Laut Präsentation der FW berappte die Stadt 2015 dafür über 87 000 Euro – Ausgaben, die auch künftig anfallen würden.

Auch andere Veranstaltungen, etwa kultureller Art, sind für die FW kein Argument, die für eine Sanierung der Jahnhalle sprechen. Für die aktuell etwa zehn städtischen Veranstaltungen im Jahr fänden sich nicht nur vor Ort in der DJK-Halle oder Gemeindehäusern Alternativen, außerdem könne man immer noch in die Zirndorfer Paul-Metz-Halle oder gar in die Nürnberger Meistersingerhalle ausweichen. Geht es nach den FW, wartet auf die alte Jahnhalle die Abrissbirne. Einmalige Kosten: rund 100 000 Euro.

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