Dunkin' Donuts: Pleite trifft die Region nicht

10.8.2017, 17:09 Uhr
Donuts in den verschiedensten Geschmacksrichtungen, dazu Brownies, Kaffee und noch einiges mehr bietet die US-Kette an vier Standorten in der Region an: Fürth, Bamberg und zweimal in Nürnberg.

© Edgar Pfrogner Donuts in den verschiedensten Geschmacksrichtungen, dazu Brownies, Kaffee und noch einiges mehr bietet die US-Kette an vier Standorten in der Region an: Fürth, Bamberg und zweimal in Nürnberg.

Nach einem Bericht des Spiegel haben zwei GmbHs eines Franchisenehmers der Gastro-Kette Insolvenz angemeldet. Er betreibt 20 Dunkin’-Donuts-Filialen in Berlin und zehn in Nordrhein-Westfalen.

Als Grund für die finanziellen Schwierigkeiten werden die Einführung des Mindestlohns und die rückläufigen Geschäfte an den Hauptbahnhöfen genannt. Gegenüber dem Spiegel sagte ein Unternehmenssprecher: "Viele der 30 Filialen stehen in Bahnhofshallen und haben durch den Zuwachs an Fernbussen ihre Laufkundschaft verloren."

Die meisten Standorte in Bayern, Baden-Württemberg und in Teilen von Rheinland-Pfalz gehören hingegen einem anderen Franchisenehmer: der International Systems mit Sitz im westmittelfränkischen Neuendettelsau. Und dort ist man offenbar weit entfernt von einer Insolvenz.

"Wir expandieren laufend", sagte Geschäftsführer Jari Stus auf Anfrage unserer Zeitung. In den vergangenen Wochen eröffneten Filialen in Augsburg und in Pasing. Inzwischen hat der Franchisenehmer 19 Standorte, drei weitere befinden sich im Bau. In Nürnberg betreibt er zwei, in Fürth und Bamberg jeweils einen Laden. Allerdings räumt Stus ein: Man müsse das Geschäft immer im Auge haben, um schnell zu reagieren und einzelne unprofitable Filialen gegebenenfalls zu schließen.

Vorgeschobene Argumente

Die Argumente, mit denen in NRW und Berlin die Insolvenz begründet wird, hält er für vorgeschoben. "Wir zahlen seit Beginn an Gehälter über dem Mindestlohn." Auch dass die Umsätze in Bahnhofsfilialen generell sinken, kann er nicht bestätigen. "Im Gegenteil, wir haben dort überall Zuwächse, auch im Nürnberger Hauptbahnhof." Wichtig ist Stus zufolge, dass Qualität, Ambiente und der Standort passen. Womöglich habe das Management des insolventen Franchisenehmers in diesen Punkten Fehler gemacht. Fest steht für ihn: "Angesichts von 13 500 Dunkin’ Donuts Filialen weltweit ist die Marke definitiv nicht das Problem."

Und wie schlägt sich der Laden, der 2015 in Fürths Neuer Mitte eröffnet hat? "Wir sind noch nicht da, wo wir hin wollen", räumt Stus ein. Er berichtet von starken Wochen nach dem Start und einer anschließenden Flaute. Jetzt gehe es wieder aufwärts: Der Umsatz im Juli habe den Vorjahresmonat um 20 Prozent übertroffen.

Stus ist von einem anhaltenden Aufschwung der Fürther Innenstadt überzeugt. Wovon die Filiale besonders profitiere, seien die Events auf der nahen Freiheit – vom Weihnachtsmarkt über die Kärwa bis zum Fürth Festival.

2 Kommentare