Echte Führungsqualität

AUE - Mit Juri Judt, Daniel Felgenhauer und Timo Achenbach standen nur noch drei «Altgediente» in der Startformation der SpVgg Greuther Fürth beim 1:1-Unentschieden bei Erzgebirge Aue. Dass Trainer Bruno Labbadia gerade von Daniel Felgenhauer und Timo Achenbach, die in dieser Reihenfolge auch das Kapitänsamt ausüben, Führungsqualitäten verlangt, hat er einige Male betont.

Beide wurden dieser Forderung gerecht. Während Felgenhauer eine solide Partie lieferte und Gegner Jiri Kaufman bis auf eine Szene im zweiten Durchgang immer im Griff hatte, kam Achenbach Labbadias Forderung noch tatkräftiger nach. «Ich habe vor der Partie noch mit Timo gesprochen und ihn aufgefordert, ruhig auch mal aufs Tor zu schießen, denn er hat einen sehr platzierten Schuss», erzählte Labbadia hinterher - und Achenbach kam dieser Anweisung sofort nach. In der 54. Minute traf er mit schönem und unhaltbaren Schrägschuss zum 0:1. Aues Keeper Tomas Bobel hatte keine Chance. «Es ist immer schön, ein Tor zu schießen. Thorsten Burkhardt hat den Ball sehr gut aufgelegt», freute sich Achenbach über sein zweites Pflichtspieltor für die SpVgg.

«Mit einem Punkt kann man natürlich nicht zufrieden sein», ärgerte sich der Torschütze genau wie alle anderen Fürther über den späten Ausgleich der Platzherren, doch der Auftritt insgesamt ließ auch Achenbach zuversichtlich in die Zukunft blicken. «Allerdings müssen wir unser Spiel, das wir gezeigt haben, in den nächsten Begegnungen fortsetzen.» Daniel Felgenhauer pflichtete Achenbach bei: «Es war mehr drin. Wir sind in Führung gegangen, und zum Ende hin haben wir aufgehört, Fußball zu spielen», so der Spielführer, der mit dieser Aussage auch mit seinem Trainer auf einer Linie lag.

Labbadia machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl, denn der Sieg wäre durchaus verdient gewesen. Andererseits war er mit dem Auftritt seiner Mannschaft aber durchaus einverstanden: «Nicht nur Timo und Daniel, eigentlich die ganze Mannschaft hat sehr gut gearbeitet. Wir werden nun genau analysieren, was noch gefehlt hat, und weiter hart arbeiten», so der Coach, der aber Zufriedenheit darüber äußerte, dass das Team körperlich sehr frisch wirkte: «Unser Trainingsaufbau war richtig. Wir waren frisch und spritzig.» JÜRGEN SCHMIDT