Ein neues Kapitel für die Petanque-Spieler

11.10.2012, 20:00 Uhr
Ein neues Kapitel für die Petanque-Spieler

© Winckler

Bei dieser Variante treten die Teilnehmer nur im Doppel an – und trotz anfänglich widrigster Wetterbedingungen unterzogen stolze 49 lizenzierte Zweierteams die neue, großzügige Anlage des Vereins am Europakanal einer rundum gelungenen Feuertaufe.

Keine Frage: Bei 1860 hat damit ein neues Kapitel des französischen Kugelspiels begonnen. Ein Kapitel, das vor acht Jahren auf zwei Spielbahnen in der Gustavstraße hinter und mit dem „Lim“, das die deutsch-französische Partnerschaft fördert, von Boule-Begeisterten zum Leben erweckt wurde. Doch die Hinterhof-Idylle im Herzen der Altstadt stieß an ihre Grenzen: Der Platz wurde knapp für die ständig wachsende Mitgliederzahl.

Zwölf Bahnen, eine Kanuhütte

Doch auch die sportlichen Anforderungen stiegen Stück für Stück. Denn zu allem freundschaftlich-geselligen Miteinander gesellte sich schnell der sportliche Ehrgeiz — und so ging es aufwärts in Fürth mit Petanque, der sportlich reglementierten Variante des Präzisionsspiels mit den stählernen Kugeln.

Den sich einstellenden Erfolg zeigt der Blick auf die Tabelle: Die erste Mannschaft spielt nach zwei Aufstiegen hintereinander in der Bayernliga, darüber gibt es nur noch die Bundesliga. Team II tritt in der Bezirksoberliga an, Team III in der Bezirksliga.

Nur noch schwer zu realisieren war allerdings das für diese Erfolge erforderliche gemeinsame Training auf der einen und das freie Spielen untereinander auf der anderen Seite. Also wurden Kontakte zu den „60ern“ geknüpft und nach beiderseitigem Interesse zügig abgeschlossen. Die Folge: Auf dem Areal direkt am Europakanal, früher von den Faustballern und jetzt noch von der Kanu-Abteilung genutzt, entstanden zwölf beleuchtete Spielbahnen.

Damit ist das Miteinander von Petanque- und Boulespielern künftig auch nebeneinander problemlos möglich; die einvernehmliche Nutzung der „Kanuhütte“ bietet nun auch den Freunden der „ruhigen Kugel“ zahlreiche Vorteile. Die große Bewährungsprobe ist ohnehin schon gemeistert: Als bei der Stadtmeisterschaft der stundenlang prasselnde Regen die beträchtlichen Vorbereitungen fortzuspülen schien, wurde einfach ein Teil des benachbarten Fußball-Hartplatzes in weitere 24 Boulebahnen unterteilt. Trotz anfänglicher „Seenlandschaft“ und schwieriger Bedingungen bewiesen die Teams Stehvermögen und spielerische Qualität.

So sollte es doch noch ein gelungenes Turnier werden, auch wenn das schlechte Wetter einen neuen Teilnehmerrekord in Bayern (61 Teams im Vorjahr an der Grünen Halle) verhinderte.

Ein später Sieger

Den Sieg machten zwei Familien des PCNC Nürnberg unter sich aus, wobei das Ehepaar Karola und Markus Herrmann einen langen Tag kurz nach 21 Uhr gegen das Brüderpaar Patrick und Michael Fournier erfolgreich beendete. Gemeinsam Dritte wurden Peter Orterer (ZZ Nürnberg)/Josef Schweiger (Furth im Wald) und Andrea Bärthlein/Nils Deichner (Schweinfurter Kugelleger).

Sportlich spielten die Fürther bei der Premiere keine große Rolle, konzentrierten sie sich doch auf die Betreuung ihrer Gäste.

Dafür gab es zwar keinen Pokal, aber eine Menge Lob und viel Anerkennung für die neue Anlage — auf der neue Mitspieler, egal welchen Alters, übrigens stets willkommen sind.

 

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