Entschieden: Vorerst keine weiteren Einschnitte in Fürther Kitas

5.11.2020, 09:40 Uhr
Entschieden: Vorerst keine weiteren Einschnitte in Fürther Kitas

© Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Es waren sorgenvolle Tage für viele Eltern: Angesichts der hohen Sieben-Tage-Inzidenzwerte in Stadt und Landkreis mussten sie sich mit dem Gedanken befassen, dass die tägliche Kita-Betreuung in Kürze wegbrechen könnte.

Alle Einrichtungen sollten ihre Konzepte für einen deutlich reduzierten Betrieb bereithalten, hatte es am Sonntag aus dem Fürther Landratsamt geheißen. Man signalisierte, dass es bereits am Montag oder Mittwoch neue Weichenstellungen geben könnte.

Am Mittwoch gab das Gesundheitsamt vorläufig Entwarnung: Die Gruppen müssen derzeit nicht verkleinert werden, alle Kinder können weiter täglich gebracht werden. Es bleibe "vorerst" bei Stufe II des Rahmen-Hygieneplans, teilte das Landratsamt mit, an dem das Staatliche Gesundheitsamt angesiedelt ist. Dies scheine vertretbar, da das "Fallgeschehen" in den Kindertageseinrichtungen weiterhin niedrig sei – "trotz der hochdynamischen Infektionslage".

Konkret sieht das so aus: In den vergangenen 14 Tagen mussten aufgrund von Corona-Fällen in Fürth drei Kita-Gruppen geschlossen werden, im Landkreis waren ebenfalls drei Einrichtungen betroffen, wie die Behörde auf Nachfrage mitteilt.

Was manchen Eltern nun durch den Kopf gehen wird: Dass es zuletzt verhältnismäßig wenig Corona-Fälle in den Kitas gab, das muss den Experten doch rasch klar gewesen sein. War der Wirbel der vergangenen Tage also wirklich nötig?

Man habe der Öffentlichkeit vermitteln wollen, dass das Infektionsgeschehen zurzeit täglich neu bewertet werde, um "bestmöglich" mit den richtigen Maßnahmen reagieren zu können, heißt es dazu aus dem Landratsamt. "Ziel ist es jedoch natürlich, die Betreuung auch weiterhin im größtmöglichen Umfang aufrechtzuerhalten."

Es sei wichtig, Einrichtungen und Eltern frühzeitig zu informieren, sagt auf FN-Nachfrage auch Tobias Thiem, der im Fürther Jugendamt zuständig für den Bereich Kindertagesbetreuung ist. Es müsse allen bewusst sein, "dass es uns schon passieren kann", dass die Stufe III kommt.


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Man müsse zurzeit einfach sehr genau hinschauen, ob sich die Infektionszahlen exponentiell entwickeln. Und es sei wichtig, dass Eltern über die Situation mit dem Arbeitgeber sprechen und über mögliche Lösungen nachdenken, "um nicht so überrumpelt zu werden wie im Frühjahr".

Er sei froh, dass das Gesundheitsamt sich die Lage speziell in den Kitas angesehen habe, losgelöst von der allgemeinen Inzidenzzahl.

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