Ergebnisse gefordert: Fürth will endlich Gratis-WLAN

16.5.2018, 15:57 Uhr
Ergebnisse gefordert: Fürth will endlich Gratis-WLAN

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Die formierte sich deshalb unlängst in ungewohnter Einmütigkeit über alle Parteigrenzen hinweg und machte in einem gemeinsamen Antrag deutlich: Man will jetzt endlich Ergebnisse sehen. Grund für die wachsende Ungeduld ist das, vorsichtig formuliert, eher zögerliche Vorgehen der Fürther Stadtverwaltung, wenn es um dieses Thema geht. Schon im März 2016 nämlich hatte das Rathaus den Willen bekundet, zwei Router zu platzieren, die Gratis-WLAN ermöglichen. Bis heute allerdings wartet man vergeblich darauf.

Dabei schien die Sache denkbar einfach, denn die Kosten der Installation für diese beiden Standorte übernimmt der Freistaat – wie in anderen Kommunen auch – im Rahmen seiner Initiative BayernWLAN: Bis 2020, soll das Land mit einem Netz von Hotspots überzogen sein. Im Gegensatz zu den Gratis-Angeboten diverser privater Betreiber sind sie ohne jede Zeit- oder Volumenbegrenzung verfügbar. Fürth müsste für die BayernWLAN-Punkte lediglich die Betriebskosten in Höhe von rund 1000 Euro pro Jahr übernehmen.

Nicht optimal

Auch der zuständige Wirtschaftsreferent Horst Müller räumt ein: Dass dennoch bis dato nichts geschah, ist alles andere als optimal. Verantwortlich dafür seien in erster Linie gravierende personelle Probleme gewesen. Nun hat er die Angelegenheit angesichts des zunehmenden Drucks in die Hände der Innenstadtbeauftragten Karin Hackbarth-Herrmann gelegt – und tatsächlich scheint man zumindest einem Etappenziel rasch näher zu kommen.

Als passende Standorte wurden das Rathaus, Ecke Brandenburger Straße und Königstraße, sowie die Fassade der Innenstadtbibliothek in der Neuen Mitte gewählt; von dort könnte das WLAN einige Hundert Meter in die Umgebung strahlen, so dass Teile der Fußgängerzone, der Busbahnhof und die Freiheit abgedeckt werden. Erste Besprechungen mit den Verantwortlichen für BayernWLAN gab es laut Hackbarth-Herrmann schon.

Eigene Stelle nötig

Das soll in den Augen der Innenstadtbeauftragten nur ein Anfang sein. Um mehr leisten zu können, das betonen sie und der Wirtschaftsreferent unisono, wäre aber eine eigene Stelle nötig, außerdem eine Zusammenarbeit über Grenzen in der Verwaltung hinweg. Und natürlich Geld. Das komplette Zentrum mit WLAN zu versorgen, schlage nach groben Berechnungen mit jährlich bis zu 150.000 Euro zu Buche. Allein um die Fußgängerzone mit all ihren Ästen zu erfassen, seien rund 50 Router-Standorte erforderlich.

Die Stadt will zunächst versuchen, sich moderat weiterzuentwickeln, etwa mit einer Abdeckung der Tourist-Information am Bahnhofplatz – innen wie außen, was Bahnreisenden generell und Fürth-Besuchern im besonderen zugute käme. Fügen würde sich das auch ins neue Tourismus-Konzept, an dem die Stadt derzeit mit viel Aufwand feilt. Kooperieren könnte die Kommune darüber hinaus mit den sogenannten Freifunkern — Bürgern, die mit ihren Routern in Eigenregie nicht kommerzielle Netze betreiben, um so die Demokratisierung der Kommunikationsmedien zu forcieren.

Das City-Management der Stadt Erlangen etwa stützt sich bei der WLAN–Versorgung der Innenstadt auf die Freifunker. In Fürth allerdings sei das nicht in gleichem Ausmaß möglich, sagt Hackbarth-Herrmann – mangels Masse, denn es gebe hier, anders als in der agilen Nachbarstadt, nur "zwei bis drei Ehrenamtliche", die sich in dieser Hinsicht engagieren.

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