Erste Bremsspuren auf dem Fürther Arbeitsmarkt

1.10.2019, 16:00 Uhr
Erste Bremsspuren auf dem Fürther Arbeitsmarkt

Die schlechte Nachricht vorneweg: Die etwas nachlassende konjunkturelle Entwicklung macht sich inzwischen auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Die gute Nachricht kommt von Thomas Dippold: "Die Arbeitslosenzahl ist im Vergleich zum Vorjahr nur moderat angestiegen", sagt der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit in Fürth.

Dippold registriert also die Bremsspuren auf dem Arbeitsmarkt, sieht aber keine Anzeichen dafür, dass sich die Lage in naher Zukunft dramatisch verschlechtern wird: "Da die Betriebe bestrebt sind, ihre Fachkräfte zu halten, rechne ich auch für den Rest des Jahres mit einer insgesamt robusten Arbeitsmarktlage." Dazu trägt Dippold zufolge bei, dass einige Branchen der Agentur nach wie vor Bedarf an neuen Arbeitskräften melden – und das "relativ unabhängig von der konjunkturellen Entwicklung".

Dass die Zahlen im September zurückgegangen sind, liegt laut Dippold im Wesentlichen daran, dass viele Jugendliche, die noch im August arbeitslos gemeldet waren, inzwischen eine Lehre oder ein Studium aufgenommen haben oder eine weiterführende Schule besuchen. Allerdings verzeichnen sowohl die Stadt als auch der Landkreis Fürth insgesamt etwas mehr Menschen ohne Job als im September 2018. Als "erfreuliche Ausnahme" bezeichnet Dippold die Gruppe der Langzeitarbeitslosen, deren Zahl auch im Vorjahresvergleich gesunken sei.

Auch die Unterbeschäftigung steigt

In Fürth haben aktuell 3733 Frauen und Männer keine Arbeit, das sind 15 weniger als im August, aber 107 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,9 Prozent. Damit liegt sie 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat und exakt auf dem Wert vom September vergangenen Jahres. Die Personalnachfrage, heißt es von Seiten der Agentur, ist immer noch stabil.

Mit aktuell 1659 arbeitslos gemeldeten Frauen und Männern im Landkreis ging die Zahl der Arbeitslosen seit August um 43 Personen zurück. Im Vorjahresvergleich haben allerdings 48 Menschen mehr keinen Job. Die Quote beträgt 2,5 Prozent und liegt damit 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats, aber 0,1 höher als vor einem Jahr. Die Personalnachfrage zwischen Zenn und Bibert habe sich zuletzt deutlich abgeschwächt.

Die tatsächliche Lage auf dem Markt wird im Übrigen noch stärker von der sogenannten Unterbeschäftigung gespiegelt. Sie erfasst nicht nur die Arbeitslosen, sondern auch Menschen ohne Arbeit, die derzeit an Maßnahmen der Agenturen und Jobcenter teilnehmen. Sie liegt ebenfalls leicht über dem Vorjahreswert.

In der Stadt Fürth sind aktuell 5201 Menschen unterbeschäftigt. Die Quote beträgt demnach 6,7 Prozent (Vormonat: 6,8; Vorjahresmonat: 6,6). Im Landkreis sind es 2156 Frauen und Männer. Die Quote: 3,2 Prozent (Vormonat: 3,2; Vorjahresmonat: 3,0.)

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