Erster Corona-Todesfall in Fürth: Mann aus Pflegeheim gestorben

30.3.2020, 15:20 Uhr
Erster Corona-Todesfall in Fürth: Mann aus Pflegeheim gestorben

© Hans-Joachim Winckler

Es ist der erste Todesfall aus Fürth, der im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bekannt wurde: Der Mann, Jahrgang 1938, der am Samstag im Fürther Klinikum verstarb, hatte im Fritz-Rupprecht-Pflegeheim der Awo in Burgfarrnbach gelebt. In dem Heim haben sich etliche Menschen mit dem Erreger angesteckt. wie die Stadt Fürth am Montag auf FN-Nachfrage mitteilte: 18 Bewohner und ein Mitarbeiter wurden inzwischen positiv gestestet. Wie Stadtsprecher Willi Ebersberger sagte, werden die 18 Bewohner derzeit isoliert von den anderen Menschen im Heim versorgt; eine Behandlung im Krankenhaus sei bislang nicht nötig.

Auch das städtische Stiftungsaltenheim muss sich derweil um den ersten Covid-19-Fall im Haus kümmern. Ein Bewohner ist positiv getestet und in Quarantäne. Es gehe ihm so weit gut, so Ebersberger. Noch gebe es in dem Heim keine weiteren Menschen, die Symptome der Lungenkrankheit zeigen.

Dritter Todesfall im Landkreis Fürth

Im Fürther Landkreis ist unterdessen der dritte Todesfall zu beklagen. Ende vergangener Woche waren zwei Frauen aus dem Awo-Heim in Roßtal durch das Virus ums Leben gekommen. Wie das Landratsamt am Sonntag mitteilte, ist ein Mann aus Oberasbach, Jahrgang 1926, der unter Vorerkrankungen litt, bereits Mitte vergangener Woche gestorben. Doch erst am Samstag lieferte das Testergebnis den Nachweis der Corona-Infektion.

Im Landkreis gibt es inzwischen in vier Pflegeheimen bestätigte Covid-19-Fälle. In der Roßtaler Awo-Einrichtung haben sich weitere Senioren und mehrere Pfleger angesteckt.  Aus den Testergebnissen, die nun nach und nach eintreffen, lässt sich das Ausmaß auch in Zahlen festmachen:  Christian Ell, Sprecher des Landratsamtes, bestätigte 20 erkrankte Bewohner in Roßtal. "Eine Handvoll" würden im Klinikum behandelt, die anderen seien im Heim den Vorschriften entsprechend isoliert. Eine Einrichtung in Langenzenn meldete einen erkrankten Bewohner. Ebenfalls neu betroffen ist seit Montag laut Ell nun auch die Awo-Seniorenbetreuung in Cadolzburg-Egersdorf.

Schon am Sonntag hatte die K & S-Gruppe mitgeteilt, dass in ihrer Seniorenresidenz in Zirndorf ebenfalls ein positiv getesteter Fall vorliegt. Dabei handelt es sich laut einer Pressemitteilung um einen Mann, der aufgrund einer anderen Erkrankung ins Krankenhaus gekommen war.

Dort wurde der 68-Jährige, der weder an Fieber noch Husten litt, getestet und dabei das Virus nachgewiesen. Alle weiteren Bewohner wie auch die Mitarbeiter seien "ohne Symptome, die auf eine Ansteckung hinweisen könnten", heißt es.

Dem Gesundheitsamt wurden alle gemeldet, die mit dem Corona-Patienten in Kontakt waren. Die acht betroffenen Mitarbeiter seien inzwischen getestet, erläutert Sabine Henkel, Leiter der K & S Unternehmenskommunikation, auf Nachfrage. Bis die Ergebnisse vorliegen, sind sie freigestellt. Auch wenn "der eine oder andere vielleicht Angst" habe, unterstütze die Belegschaft die Heimleitung sehr engagiert. Die Lage vor Ort habe sich beruhigt, so Henkel.

Ausreichend Schutzkleidung

Bei den Bewohnern, sie halten sich in ihren Zimmern auf, werde zweimal täglich Temperatur gemessen. Vorsorglich sei eine bei Bedarf erweiterungsfähige Isolierstation mit sechs Betten eingerichtet worden, sagt Henkel. Für die Mitarbeiter stehe Schutzkleidung in ausreichender Menge zur Verfügung.

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