Erstes "Blues Pack" im Kufo: Doppelt hält besser

30.3.2015, 10:10 Uhr
Erstes

© Foto: Peter Romir

Fürth hat den Blues! Gleich drei Doppelkonzerte mit jeweils zwei lokalen Künstlern oder Gruppen hat das Kufo für dieses Jahr angesetzt. Den Auftakt machte ein Abend mit zwei Formationen, die zeigten, welche Vielfalt in dem Grundthema steckt.

„Die Blues-Polizei muss draußen bleiben“, warnt Michael Kusche dann auch gleich zu Beginn des Auftritts seiner Band Big Time. Denn die fünf Musiker um den Sänger und Gitarristen lassen unterschiedlichste Stile in ihre Songs einfließen: vom Reggae über Rock bis hin zu langen Jazz-Soli.

Dem Publikum kann’s nur recht sein, da die wilde Mischung immer gut nach vorne geht und eine lockere Atmosphäre schafft. Statt der Blues-Polizei ist nach den ersten paar Songs aber das Eingreifen der Mischer-Feuerwehr nötig, denn Posaunist Ralf Bauer sieht man zwar eifrig pusten, man hört aber schier gar nichts von ihm — was sehr schade ist, weil seine Soli bekanntlich ganz furios sind.

Auch der langjährige Bassist der Kevin-Coyne-Band Harry Hirschmann und Drummer Jochen Schmidt wissen vielfältige Akzente zu setzen, während Organist Peter Adamietz an seiner Hammond erstaunlich dezent im Hintergrund bleibt. Die Hauptattraktion bleibt also Kusche selbst, der den bunten Mix durch seine Stimme und sein dominantes Gitarrenspiel zusammenhält. Was dagegen gar nicht funktioniert, ist die verbindliche Mitsingnummer zur Völkerverständigung am Schluss.

Eine ganz andere Stimmung verbreitet die zweite Combo des Abends – und das fängt bereits bei der Optik an. Drei Herren in schwarzen Anzügen, weißen Hemden und Krawatten (aber ohne Sonnenbrillen!) betreten die Bühne und entfalten einen Sound, bei dem man unwillkürlich das Kratzen alter Schallplatten mithören muss. Peter Pelzner, Marco Kühnl am E-Bass und Drummer Stephan Schmeußer transportieren das Publikum schon mit den ersten Klängen in den Süden der USA.

Elegant werden hier akrobatisch schnelle Hochgeschwindigkeitsnummern mit gefühlvollem Slowblues gemischt. Und wer sich wundert, wofür ein einzelner Gitarrist drei Gesangsmikrofone braucht — zwischen zweien davon wechselt er ab —, wird in der Mitte des Auftritts aufgeklärt, als ein Überraschungsgast auf die Bühne kommt: Julia Fischer, Pianistin der Band The Rose and Crown, entpuppt sich als optimale Ergänzung für die drei Herren und komplettiert mit ihrer ebenso starken wie gefühlvollen Stimme dieses zweite „Blues Pack“ des Abends in schöner Weise.

Alles in allem ein Doppelkonzert, das definitiv Lust auf mehr macht – und das gibt es am 20. April mit dem zweiten „Blues Pack“. Dann stehen um 20 Uhr Matt Walsh und Richard Smerin auf der Bühne des Kulturforums.

Das „Blues Pack 3“ (Kulturforum, Würzburger Straße 2) bestreiten Home at Last und Eisi and Band am 25. April. Für alle „Blues Pack“-Konzerte gibt es Karten (Vorverkauf: 12/9,60 Euro) beim FN-Ticket-Point (Rudolf-Breitscheid-Straße), dort werden zudem 20 Prozent Rabatt für ZAC-kartenbesitzer gewährt.

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