Die Lage im Impfzentrum

Erstimpfungen in Fürth: Noch zwei zähe Wochen

17.6.2021, 16:00 Uhr
Die QR-Codes für den digitalen Impfausweis sind begehrt. Die Apotheken verzeichnen eine rege Nachfrage.

© imago images/Christian Ohde Die QR-Codes für den digitalen Impfausweis sind begehrt. Die Apotheken verzeichnen eine rege Nachfrage.

Die Nervosität wächst unter denen, die gerne geimpft werden möchten, aber noch keinen Termin haben. Seit vier Wochen werden vor allem Zweitimpfungen durchgeführt. Wie geht es nun weiter?

Erstimpfungen: Nachdem Bayern im April und Mai die Erstimpfungen vorantrieb, werden die Impfstoffe momentan immer noch größtenteils für die dazugehörigen Zweittermine benötigt. Die „Welle der Zweitimpfungen“ läuft noch bis Ende Juni, sagt Dr. Michael Hubmann, ärztlicher Leiter des Fürther Impfzentrums. Für diejenigen, die auf ein Impfangebot warten, sei es ein zäher Monat.

Erstimpfungen seien in Fürth und im Landkreis seit Mitte Mai in geringem Umfang, aber konstant möglich gewesen. Mal waren es – Arztpraxen und Impfzentrum zusammengerechnet – nur 250 am Tag, mal aber auch 900. Hubmann hofft, dass es im Juli dann rasch vorangeht.

Geschrumpfte Warteliste: Vor ein, zwei Wochen waren im Impfportal BayIMCO noch 20.000 Menschen aus Stadt und Landkreis Fürth registriert, die zu den drei Vorranggruppen gehören und auf ein Impfangebot warten. Sie bekommen vom Portal nach wie vor zuerst einen Termin. Aktuell sind es nur noch 10.000 – die Verantwortlichen des Impfzentrums sind angesichts der vielen Zweitimpfungen selbst erstaunt. Eine mögliche Erklärung: Vielleicht waren viele noch in BayIMCO angemeldet, obwohl sie schon beim Hausarzt gegen Covid-19 immunisiert wurden. Womöglich erinnerte sie erst ein Terminangebot daran, sich abzumelden.

Was das Team des Impfzentrums außerdem erlebt: Etliche der vereinbarten Termine werden nicht wahrgenommen, es erscheint einfach niemand. „Manchmal sind es zehn Prozent der Termine am Tag, manchmal 30“, sagt Klaus Meyer von der AGNF, die das Zentrum betreibt. Er kann nur mutmaßen, was die Gründe sind: Urlaub, Impfung beim Hausarzt, Nachlässigkeit. Ärgerlich ist es. Für die Dosen, die übrig bleiben, schalte man in den Folgetagen Termine frei. Der große Druck aufs Impfzentrum hat derweil nachgelassen. Druck – weil man einen Termin haben oder verschieben will – wird jetzt eher beim Arzt gemacht, den man kennt.

Digitaler Impfausweis: Seit Freitag bekommen theoretisch alle, die im Impfzentrum und seinen Außenstellen zweitgeimpft werden, gleich die QR-Codes mit, die etwa in der CovPass-App hinterlegt werden können. Leider falle die Technik immer wieder aus, sagt Meyer. Die Geimpften müssen sich die QR-Codes dann nachträglich besorgen – wie alle, die bereits zweifach geimpft sind. Momentan geht das nur in den Apotheken. An Lösungen, die Codes über BayIMCO oder bei Ärzten zu bekommen, wird noch gearbeitet.

Der Start in den Apotheken verlief am Montag ganz gut, am Dienstag aber gab es Probleme mit dem System. „Da ging nichts“, sagt Anna Klein, Inhaberin der Malzböden- und Ronhof-Apotheke. Am Mittwoch lief wieder alles, die Nachfrage ist groß.

Was man wissen sollte: Der gelbe Impfpass gilt auch weiterhin. Einen digitalen Nachweis für Genesene können die Apotheken bisher nicht ausstellen. Und: Sind Genesene einmal geimpft, wird der QR-Code für eine Erstimpfung erstellt, nicht für eine vollständige Impfung. Wer zwei Impfungen hatte, sollte zwei QR-Codes, also zwei gesonderte Zertifikate bekommen, damit die Serie komplett dokumentiert ist.

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