Fast alle Weihnachtsmärkte im Landkreis Fürth sind abgesagt

1.10.2020, 15:00 Uhr
Ein Archivbild vom Zirndorfer Weihnachtsmarkt erinnert an die unbeschwerte Adventszeit 2019. Heuer werden die geselligen Treffen nicht möglich sein.

© Hans-Joachim Winckler Ein Archivbild vom Zirndorfer Weihnachtsmarkt erinnert an die unbeschwerte Adventszeit 2019. Heuer werden die geselligen Treffen nicht möglich sein.

"Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen", sagt Steins Bürgermeister Kurt Krömer. Doch die derzeitigen Vorgaben angesichts der Pandemie lassen einen Weihnachtsmarkt in der gewohnten Form nicht zu, meint er.

Das wird auch in anderen Kommunen so gesehen: Deutlich weniger Buden, Maskenpflicht, kein Verweilen an den Glühweinständen oder Einbahnregelungen in den Gassen – all das nimmt den Märkten ihre Atmosphäre.

Bereits 11 Absagen

Inzwischen sind die Termine in 11 von 14 Landkreiskommunen gecancelt, die letzten waren Oberasbach und Ammerndorf. Zirndorf hat bereits vor gut einer Woche Nein zum Markt gesagt. Auch der Martinimarkt in Roßtal ist ersatzlos gestrichen.

Anlässlich einer Dienstversammlung kamen die Bürgermeister zu dem Ergebnis, kein Risiko eingehen zu wollen, obgleich die Märkte unter Hygieneauflagen erlaubt sind. Offen sind noch die Entscheidungen in Langenzenn und Cadolzburg.


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In Stein wurden auch die Vereinsvertreter gefragt, die hauptsächlich den Markt beschicken. Sie sprachen sich mit großer Mehrheit gegen das Adventstreffen aus. Auch weil die eigenen Vereinsmitglieder die Infektionsgefahr scheuen.

Genauso geht nun auch Cadolzburg mit einer Umfrage bei Vereinen und Verbänden vor: Überwiegend kamen negative Rückmeldungen, die Vereinsmitglieder wollten die Verantwortung für das Hygienekonzept nicht tragen, berichtete jüngst Bürgermeister Bernd Obst in der Gemeinderatssitzung.

In Cadolzburg denkt man nun über eine kleinere Variante auf dem Höhbuck nach, bei der keine Speisen und Getränke verkauft werden sollen. Im Gemeinderat wollte man die Hoffnung noch nicht ganz aufgeben. Schließlich habe doch auch der Kirchweih-Ersatz im Sommer mit einigen Buden funktioniert. Eine Meinung, die aber nicht alle Mitglieder des Marktgemeinderats teilten, die Skepsis überwog.

Gesundheit hat Vorrang, sagt Oberasbachs Bürgermeisterin Birgit Huber, die zugleich einräumt, dass sie die Entscheidung schweren Herzens getroffen habe. Bis ins neue Jahr hinein sind sogar alle Veranstaltungen, an denen die Stadtverwaltung beteiligt ist, gestrichen. "Das Risiko und die Infektionsgefahr sind zu groß – vor allem bei der Ausgabe von Speisen und Getränken", meint Huber. Es entfallen damit der Hobbykünstlermarkt in der Jahnturnhalle genauso wie der Neujahrsempfang.

Als kleine Alternative für den Weihnachtsmarkt möchte das Kulturamt den Oberasbacher Vereinen und Verbänden die Möglichkeit geben, in der Adventszeit immer freitags am Wochenmarkt Weihnachtliches zu verkaufen. In Stein ist geplant, die Geschäfte mit Verkaufsmöglichkeiten zu unterstützen, die ansonsten Weihnachtliches auf dem Markt anbieten.

Krippenweg bleibt

Obgleich er sich mit dem Titel "Kleinster Weihnachtsmarkt" schmückt, kann auch der Ammerndorfer nicht stattfinden. Einen Trost aber hat Bürgermeister Alexander Fritz: Den traditionellen Krippenweg des Heimatvereins wird es in Ammerndorf geben, allerdings ohne feierliche Eröffnung. Noch keine Entscheidung ist hinsichtlich des alljährlichen Neujahrsempfangs Anfang Januar gefallen.

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