Firma aus Fürth kauft Oberasbacher Hotel-Grundstück

29.11.2019, 06:00 Uhr
Firma aus Fürth kauft Oberasbacher Hotel-Grundstück

© Archivfoto: Horst Linke

Wie mehrfach berichtet, wollte der lokale Investor ein Tagungshotel errichten, auch eine Veranstaltungshalle sollte auf dem Areal entstehen. Eine Bürgerinitiative machte dagegen mobil. Mit der Halle scheiterte Baydemir letztlich aber an den Lärmschutzvorschriften. Da die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens ohne diese Komponente ihm zufolge nicht mehr gegeben war, zog er die Reißleine – und hat jetzt verkauft. 

Was soll mit der knapp über 58.000 Quadratmeter großen, zwischen Sportzentrum und Bachstraße gelegenen Fläche geschehen? Diese Frage muss sich jetzt jemand anders stellen. Und zwar die Fürther Firmengruppe GS Schenk, an die Baydemir das Gelände gleich im Oktober veräußert hat. Es habe Angebote von außerhalb gegeben, die „wirtschaftlich interessanter waren“, behauptet Baydemir. Ihm als Oberasbacher sei jedoch an einem Investor gelegen, der in der Region verwurzelt ist. 


Das nimmt Schenk, 1914 gegründet, als „familiengeführtes Traditionsunternehmen“ mit über 250 Mitarbeitern laut eigener Homepage für sich selbst auch in Anspruch. In Fürth errichtet die Firma derzeit den Rohbau für die Psychiatrische Fachklinik. Im Landkreis Fürth baute sie schlüsselfertig die im Oktober im Cadolzburger Ortsteil Wachendorf eröffnete Kindertagesstätte Schwalbennest.


Und was hat Schenk mit der Fläche vor? Dazu sagt der kaufmännische Geschäftsführer Alexander Riedmann: Man sehe generell eine Chance der Entwicklung in Oberasbach. Was die Vorstellungen angeht, „sind wir völlig frei und offen“. Derzeit habe man keine Not, etwas zu machen. Wichtig, so Riedmann, sei Schenk, „gemeinsam mit der Stadt etwas zu entwickeln“. Daran führt ohnehin kein Weg vorbei. Momentan handelt es sich bei dem Grundstück schließlich noch um Ackerland. Im Flächennutzungsplan ist dort ein Mischgebiet aus Wohnen und Gewerbe vorgesehen. Sollte hier etwas passieren, braucht es dafür in jedem Fall einen Bebauungsplan. 


Murat Baydemir hatte das Grundstück im Übrigen, so sagt er, zuerst der Kommune angeboten. Man habe mehrfach verhandelt, auch in größerer Runde mit Bürgermeisterin Birgit Huber und den Fraktionssprechern. Doch zu einer Einigung sei es nicht gekommen.


Der Knackpunkt: Der Oberasbacher Unternehmer wollte beim Verkauf nicht auf den gesamten Entwicklungskosten seiner Hotelplanung – sie beziffert er auf einen niedrigen siebenstelligen Betrag – sitzen bleiben. Angeblich wollte die Stadt hier aber nur einen „kleinen Obolus“ zahlen, denn schließlich habe es sich um „mein unternehmerisches Risiko“ gehandelt, so Baydemir.


Von der Stadt ist zu diesem Thema von offizieller Seite überhaupt nichts zu erfahren. „Ich kann dazu nichts sagen“, lautet die Auskunft von Norbert Schikora, der Bürgermeisterin Birgit Huber in dieser Woche vertritt.


Aus eingeweihten Kreisen verlautet jedoch: „Herr Baydemir hatte andere Vorstellungen als wir.“ Das zielt auf den Verkaufspreis. Allerdings heißt es auch, dass es letztlich nie zu finalen Verhandlungen und einem konkreten Angebot gekommen sei.

 

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