Forum Stein: "Wir erfahren tollen Zuspruch"

28.10.2016, 21:00 Uhr
Forum Stein:

© Thomas Scherer

Herr Schiffgen, freuen Sie sich auf den Geburtstag? Oder ist Ihnen bang, dass zu wenige Kunden kommen?

Werner Schiffgen (lacht): Natürlich freue ich mich auf unseren Geburtstag. Einen ganzen Monat werden wir im November feiern und unseren Kunden ein tolles Programm bieten. Alle Geschäfte locken mit Angeboten und originellen Aktionen. Bei unseren vielfältigen Veranstaltungen, die uns im gesamten vergangenen Jahr begleiteten, haben wir immer tollen Zuspruch erfahren. Da muss mir überhaupt nicht bang sein.

 

Seit das Forum geöffnet ist, halten sich hartnäckig Gerüchte, dass das Einkaufscenter weit hinter den Erwartungen zurückbleibt. Immer wieder ist von Schließungen die Rede oder von Entlassungen von Mitarbeitern. Was ist da dran?

Forum Stein:

© Archivfoto: Balandat

Schiffgen: Sehen Sie sich selbst um. Wir haben seit der Eröffnung vier kleinere Leerstände, aber eine Vermietungsquote von 94 Prozent. Dabei ist es geblieben. Aus einer der Flächen haben wir einen Kunstraum gemacht. Dort finden wechselnde Ausstellungen von örtlichen Künstlern statt. Ich weiß auch um die Gerüchte.

 

Wie erklären Sie sich, dass immer wieder negative Meldungen, insbesondere in den sozialen Netzwerken, auftauchen?

Schiffgen: Nehmen wir beispielsweise unseren Sportartikelanbieter Hervis. Er wirbt aktuell mit dem Schlagwort „Abverkauf“ für seine Sonderangebote. Hervis ist ein Filialist aus Österreich, dort ist „Abverkauf“ anders zu verstehen als in Franken. Abverkauf heißt in Österreich: Wir haben unsere Waren reduziert. Hier aber heißt es: Wir verkaufen alles, weil wir schließen. So entstehen Gerüchte. Aber um dem vorzubeugen: Natürlich bleibt Hervis dem Forum erhalten.

Sie haben mal geäußert: ,Das Forum muss seine Kunden erst noch finden‘. Haben Sie sie bereits gefunden?

Schiffgen: Wir sind auf dem richtigen Weg. Unsere durchschnittliche Kundenfrequenz bewegt sich im höheren vierstelligen Bereich. In Stein selbst stoßen wir auf große Akzeptanz.

 

Das genügt aber nicht.

Schiffgen: Das stimmt. Grundsätzlich muss man sagen, wenn ein Center neu eröffnet wird, dann schlagen von zehn drei sofort ein. Die anderen sieben entwickeln sich. Hier muss man sich drei bis acht Jahre Zeit geben.

 

Auch die Mieter im Center brauchen einen langen Atem.

Schiffgen: Wir haben den Schulterschluss mit unseren Mietpartnern. Sie sind an langfristiger Kooperation interessiert, denn sie haben ja in die Einrichtung ihrer Geschäfte auch viel investiert.

 

Von Anfang umstritten war das Parkkonzept des Forums. Nun sind seit zwei Monaten die ersten 90 Minuten kostenfrei. War das ein Durchbruch?

Schiffgen: Ja, auf jeden Fall. Auch die Bürgerinitiative „Besseres Parken“ hat das begrüßt. Wir wollten, dass alle, auch wer nichts kauft, kostenfrei parken können. 90 Minuten entspricht der mittleren Verweildauer in einem Center, also mit der Zeit kommt jeder gut hin.

 

Investiert hat das Centermanagement im ersten Jahr auch in neue Möbel und Pflanzen, um die Aufenthaltsbereiche angenehmer zu gestalten. Wie kommt das an?

Schiffgen: Es kommt hervorragend an. Wir haben damit auch die Vorschläge unserer Kunden aufgegriffen.

 

Ihr Budget für Veranstaltungen dürfte auch nicht unerheblich sein.

Schiffgen: Dafür geben wir kontinuierlich Geld aus. Auf die Erfolgsstraße bringt uns, dass wir nicht nur einmal eine große Aktion machen und dann lange nichts, sondern bei uns ist immer etwas los.

 

Kooperieren Sie auch mit Einrichtungen und Geschäftsleuten in der Stadt Stein?

Schiffgen: Wenn im nächsten Jahr die Stadt Jubiläum feiert, dann werden wir uns da auch bei dem ein oder anderen Ereignis beteiligen. Außerdem gehören wir dem örtlichen Gewerbeverband an. Wir nehmen an dessen Veranstaltungen – wie der Nacht der Ausbildung – teil. Übrigens hat es, seit wir eröffnet haben, in Stein keine einzige Ladenschließung gegeben. Anfängliche Befürchtungen waren also unbegründet.

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